You are currently viewing slow winter | ein paar Gedanken zum Jahreswechsel

slow winter | ein paar Gedanken zum Jahreswechsel

Zum Jahresende hin werde ich immer ein wenig nostalgisch, bin aber auch voller Zuversicht. Ich denke viel über meine eigene Kindheit nach, über die letzten Jahre, die sich ein wenig wie eine Achterbahnfahrt ohne Pausenknopf anfühlen. Hier ist so viel passiert, wir durften soviel lernen. Über uns selbst, wie man eine Familie (möglichst achtsam) führt, die Selbstständigkeit aufrecht erhält und auch vorantreibt, renoviert, ein Haus baut, Paar bleibt und auch noch sich selbst treu. Wow, ich muss selbst durchatmen und frage mich wie sich das alles vereinen lässt. Das tut es aber leider nicht immer. Ich habe gelernt, dass das Leben daraus besteht Kompromisse einzugehen, Entscheidungen zu treffen, auch wenn sie nicht immer einfach und eindeutig sind- aber diesen dann auch treu zu bleiben. Das Schöne aber ist, dass es immer weiter geht. Jeden neuen Tag geht die Sonne wieder auf und du bekommst eine neue Chance.

Die letzten Wochen habe ich mir viele Gedanken dazu gemacht wie es mit meiner Selbstständigkeit weiter geht. Ich liebe es kreativ zu sein, mich oft neu zu erfinden, unendlich viele Möglichkeiten zu haben meine Leidenschaft auszuleben, vor allem da ich auch sehr viele Standbeine und Interessen habe. Aber mit zwei kleinen Kindern (nach gefühlt unzähligen Lockdowns), unserem Weinbau und der beruflichen Ausrichtung meines Mannes bin ich manchmal am überlegen, ob eine Fixanstellung nicht mehr Stabilität in unser Leben bringen würde. In der Sekunde des Gedankens schwenke ich aber um, in dem Wissen, ich würde all das hier nicht aufgeben. Ich mag die digitale Welt, mag es mich mit Menschen rund um den Globus zu verbinden, auszutauschen, täglich Neues zu lernen.

Gleichzeitig aber bin ich müde von dem Stress, den Social Media vorgibt. Es gibt IMMER jemanden der Etwas besser kann, schneller war, Impulse über Impulse, die, wenn man ein kreativer Mensch ist mit einem offenem Spirit, ständig nach MEHR verlangen. Zur Zeit raubt mir das ein wenig die Energie und obwohl wir ein sehr naturnahes Leben führen sehne ich mich nach mehr Erdung. Noch mehr Verbundenheit, noch mehr Tiefe, noch mehr Natur und Kontakt.

Ich habe heuer wieder begonnen Workshops zu geben, was ich sehr liebe. Der Kontakt zu Gleichgesinnten hat mir sehr gefehlt, ich liebe es mich mit euch auszutauschen, eure Geschichten zu hören und Neues zu lernen. Was ich aber nun mit zwei kleinen Kindern auch merke ist, dass die Workshops sehr viel Druck und Verantwortung bedeuten. Es findet sehr viel Arbeit hinter den Kulissen statt, die Vorbereitungen, Recherche, Aufbereitung der Materialien, Mailverkehr etc.  brauchen mehrere Tage und ich bin terminlich sehr gebunden. Deshalb werde ich vorerst nur wenige ausgewählte Workshops veranstalten, alles andere ist im Moment leider (noch) nicht möglich. Aber es wird definitiv einige Workshops und Events geben und darauf freue ich mich riesig! Ich bin auch gerade dabei viel aktiver Fuß im Weinbau zu fassen. Das Interesse war zwar schon immer da und ich habe geholfen wo es ging, habe es aber nicht als „meinen“ Berufszweig betrachtet. Das hat sich mit der Familie, den Kindern, dem bewussteren Auseinandersetzen geändert und integriere mich viel aktiver im Marketing, Verkauf, aber auch im Weingarten selbst. Auch hier stehen demnächst Veränderungen an – stay tuned. 🙂

Was die Schnelligkeit in meinem Job definitiv vorangetrieben hat ist die Entwicklung von Instagram. Während es in den Anfangszeiten eine Plattform war um schöne visuell aufbereitete Bilder zu posten und kurze Geschichten/ Rezepte etc. zu posten ist es mittlerweile viel mehr als das. Bewegte Bilder, Kurzvideos, Musik, Ads, dazu noch der ständig wechselnde Algorithmus und so weiter nehmen immer mehr Raum ein und es reicht einfach nicht mehr au schöne Bilder zu veröffentlichen und sich mit Gleichgesinnten auszutauschen. Ich hatte nie vor in die Bewegtbild-Szene zu gehen und ich muss auch ganz ehrlich sagen es ist für mich ein wahnsinniger Zeitfresser. Die Stunden, die ich brauche um ein schönes Reels zu veröffentlichen könnte ich woanders so gut brauchen. Könnte Abends ein Buch lesen oder einen Spaziergang machen, wenn die Kinder im Bett sind. Hier habe ich gemerkt ich muss etwas ändern. Vor allem der Blog hier, die Basis all meiner beruflichen Arbeit hat die letzten Jahre sehr zurückgesteckt. Natürlich auch den Kindern „geschuldet“, denn ein Bild auf Instagram ist wesentlich schneller geteilt, als ein Blogartikel – da sind wir uns bestimmt alle einig. Und dennoch habe ich in letzter Zeit gemerkt, dass ich diese Unabhängigkeit nicht aufgeben möchte, beruflich nicht von einer Plattform (und deren Launen) abhängig sein möchte, sondern meinen Weg konstant weitergehen und die Menschen erreichen, die sich für meine Themen, meine Arbeit, Rezepte und mein Schaffen interessieren.

Ich habe in den letzten Monaten schon damit begonnen (habe wieder Newsletter verfasst, einen Onlineshop eröffnet, mein erstes Ebook veröffentlicht) , aber ich möchte auch in nächster Zeit diesen Weg weitergehen, ein bisschen zu meiner Basis zurück. Ich möchte hier wieder mehr übers Brotbacken berichten, über meine Erfahrungen mit der Permakultur, den Bienen, die seit letzten April unsere Gärten bewohnen, über den Wein und über Menschen, die mich inspirieren. Und ich hoffe von Herzen, ihr seit weiterhin Teil davon.

Vielleicht schafft ihr es ja öfter mal hier vorbeizuschauen, lasst mir ein Kommentar dar, schickt mir ein Email, erzählt mir gerne was IHR euch mehr wünschen würdet, was euch interessiert und inspiriert. Und ich freue mich euch auch im „echten“ Leben kennen zu lernen. Es wird definitiv einige Möglichkeiten dazu geben, welche genau – daran arbeite ich noch, aber die Sehnsucht ist groß!

Und bis dahin teile ich mit euch ein paar Eindrücke unserer letzten Tage. Wir versuchen die letzten Tage vor Weihnachten sehr bewusst zu genießen, ich lerne anzunehmen, dass manche Dinge einfach Zeit brauchen und vor ALLEM – dass wahres Glück eines bedeutet: in jedem einzelnen Moment präsent zu sein.

LOVE,
Meli

Kokosbällchen

für 4 Personen

Zutaten

200 g weiße Schokolade

200 g Kokosetten

2 EL Kokosöl oder Butter

4 EL Hafermilch

Weiße Schokolade und Kokosöl im Wasserbad schmelzen. Hafermilch einrühren und mit den Kokosetten vermischen. Etwas auskühlen lassen und mit den Händen kleine Kügelchen formen. Die Kokosbällchen in ein paar Kokosetten wälzen und auskühlen lassen.

Linsenragout mit Tomaten und Lorbeer

für 4 Personen

Zutaten

150 g Berglinsen

1 große Zwiebel

3 Knoblauchzehen

2 Lorbeerblätter

3 Karotten

ein Stück Sellerie

1/2 Zucchini

250 ml passierte Tomaten

100 ml Gemüsebrühe

frische Petersilie

Salz, Pfeffer

Die Berglinsen laut Packungsanweisung kochen, das Kochwasser abseihen.

Zwiebel und Knoblauch klein schneiden und in etwas Öl anbraten. Karotten und Sellerie schälen und klein würfeln, Zucchini ebenfalls würfeln. Das Gemüse zur Zwiebel geben und kurz anbraten. Nun die Linsen, passierte Tomaten, Gemüsebrühe, Lorbeerblatt hinzugeben und das Ragout 20 Minuten köcheln lassen bis die Karotten weich sind. Mit Salz, Pfeffer und frischer Petersilie abschmecken.

Am besten mit Fladenbrot servieren, es passt aber auch hervorragend zu Knödeln, Nudeln oder Salzkartoffeln.

Spinatköndel mit Kapernbutter

für 4 Personen

Zutaten

100g frischer Spinat

1 Knoblauchzehe

200 ml Hafermilch

2 Eier

5 altbackene Semmeln

3 EL Mehl

150 g geriebener Bergkäse

1 Bund frische Petersilie

1 TL geriebene Muskatnuss

Salz, Pfeffer

 

für die Kapernbutter:

50 g Kapernbeeren

100 g Butter

Die altbackenen Semmeln in kleine Würfel schneiden, 3 EL Mehl hinzufügen.

Spinat, Petersilie, Hafermilch, Eier, Salz, Pfeffer, Muskatnuss und geriebenen Bergkäse in einem Standmixer fein mixen. Die Flüssigkeit über die Semmelwürfel gießen und kurz ziehen lassen. Mit feuchten Händen Knödel formen.

Die Knödel entweder in Salzwasser 5 Minuten sanft köcheln und 5 Minuten ziehen lassen oder 25 Minuten im Dampfgarer dampfen.

Für die Kapernbutter die Butter in einem kleinen Topf auslassen, Kapernbeeren zugeben und 5 Minuten in der heißen Butter frittieren. Die Kapernbutter auf die Knödel gießen und mit geriebenem Bergkäse bestreuen.

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

Schreibe einen Kommentar

*