Es fühlt sich einfach gut an, wenn das was auf den Tisch kommt, aus dem eigenen Garten stammt. Viele von euch, die selbst einen Garten haben werden jetzt genau wissen was ich damit meine.
Mit „das Richtige tun“ meine ich: es fühlt sich richtig an. Richtig deshalb, weil wir nicht nur uns, sondern auch der Natur und Umwelt etwas Gutes tun. Wir können eine Pflanze vom Samen auf großziehen, etwas erschaffen, etwas wachsen lassen, und gleichzeitig tun wir auch unserem Körper und unseren Mitmenschen etwas Gutes, wenn wir sie mit unverfälschten, echten Lebensmitteln beschenken. Es gibt doch nichts schöneres als mit frischem Obst und Gemüse zu kochen, oder anstatt Blumen, einen Strauß Artischoken oder Mangold zu verschenken.
Ein weiterer positiver Nebeneffekt, wenn auch hinsichtlich eines Gartens im Sinne der Selbstversorgung nicht ausschlaggebend, ist, dass uns ein Garten hilft zu sparen. Gutes, biologisches Obst und Gemüse hat auch seinen Preis und wenn wir die Möglichkeit haben das Gemüse und Obst aus dem eigenen Garten zu beziehen, bleibt uns einiges an Geld übrig, welches wir dann zum Beispiel für qualitativ hochwertiges Fleisch (außer man gehört zu den Glücklichen die auch ihre eigenen Tiere haben) ausgeben können. Somit laufen wir nicht in Gefahr, Billigfleisch kaufen zu müssen wofür Tiere unter widrigen Umständen leben und sterben mussten.
Natürlich ist ein Garten viel Arbeit, natürlich fehlt oft die Zeit zum Beikraut-jäten (ich benutze bewusst das Wort Unkraut nicht, da auch dieses oft essbar ist, wie zum Beispiel der Portulak und die Melde, die sich gerade zwischen meinem Mangold und den Rüben tummeln), natürlich geht auch mal etwas schief, doch unterm Strich ist es jede Paradeiser, die ich pflücken darf, jede Zucchini, jeder Sellerie, den ich ausgraben kann, tausendmal wert. Ein schöner Spruch dazu, den ich ganz besonders passend finde an dieser Stelle:
„Life isn’t about what you get out of it,
but rather what you give into it.“
Heute war es das erst Mal, das ich auch 3 Artischocken aus dem Garten ernten durfte und ich kann euch gar nicht sagen wie aufgeregt ich war. Artischocken sind einfach so etwas wunderschönes, ja, sogar malerisches!
Meine liebste Art zu kochen ist folgende: einfach in den Garten gehen, nachsehen was gerade reif ist, ernten, nach Hause kommen, bei einem Kaffee überlegen was man aus dem frisch geerntetem Gemüse alles machen kann und loslegen zu kochen. Ich liebe es impulsiv zu kochen, ohne vorher viel darüber nachzudenken, mich einfach vom Lebensmittel selbst inspirieren zu lassen. Genauso mache ich es dann auch beim Würzen, ich gehe einfach kurz zum Kräuterkistl, schaue was gerade gut wächst und ob es zum Gericht passt – und schon ist es mit im Topf.
Und weil es einfach so gut geschmeckt hat, habe ich heute gleich drei Rezepte, die ich euch unbedingt mitgeben muss!
Gefüllte Artischocken
- 4 Artischocken
- Saft einer Zitrone
- 150 g gekochter Quinoa (alternativ Hirse oder Bulgur)
- 100 g geriebener Parmesan
- 2 El gehackter Oregano
- 3 EL Olivenöl
- Meersalz
- 1 Prise Pfeffer
Zubereitung gefüllte Artischocken
- Den Boden der Artischocken abschneiden und die äußeren, festen Blätter abzupfen. Die Spitzen mit einem scharfen Messer oder einer Schere abschneiden.
- Einen Kochtopf mit Salzwasser füllen und den Saft einer Zitrone hineingeben. Die Artischocken 25 Minuten bei mittlerer Hitze köcheln lassen. Die Artischocken herausnehmen und abtropfen lassen.
- Quinoa, Parmesan, Olivenöl, Oregano, Meersalz und Pfeffer gut vermischen und die Füllung in die Mitte der Artischocken und zwischen den Blättern verteilen.
- Bei 180°C 30 Minuten im Rohr backen.
Zubereitung Zucchiniblüten
- 12 Zucchiniblüten
- 150 g Mehl universal
- 230ml Wasser
- 4 EL Weißwein
- 1 EL gehackte Petersilie
- Meersalz
- 300 ml Sonnenblumenöl
- Die Zucchiniblüten waschen und gut trocken tupfen, den Stempel im Inneren entfernen.
- Mehl, Wasser, Weißwein, gehackte Petersilie und eine Prise Meersalz gut vermischen. Der Teig soll eine cremige Konsistenz haben und frei von Klümpchen sein.
- Sonnenblumenöl erhitzen, die Zucchiniblüten im Teig wenden und in heißem Sonnenblumenöl auf beiden Seiten ca 1–2 Minuten frittieren.
Zubereitung Melanzanicreme
- 3 Melanzani
- 3 Knoblauchzehen
- 2 EL Verjus oder 1 EL Zitronensaft
- 100ml Wasser oder Schlagobers (wenn es jemand cremiger mag)
- Meersalz
- schwarzer Pfeffer
- 1 EL Olivenöl
- Melanzani halbieren und auf der Schnittfläche mit einem scharfen Messer einritzen.
- Mit etwas Salz einreiben. Die Melanzani mit der Schnittfläche nach oben auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen bei 200° C ca. 25 Minuten braten.
- Die Melanzanihälften herausnehmen und 5 Minuten etwas auskühlen lassen. Knoblauchzehen schälen, fein würfeln und in 1 EL Olivenöl anbraten.
- Mit einem Löffel die nun cremige Melanzani-Füllung aus der Schale schaben und zum Knoblauch geben.
- 2 EL Verjus, 100 ml Wasser, (oder noch besser, den Sud der vorhin gekochten Artischocken) Meersalz und Pfeffer zugeben und gut vermischen. Wer die Melanzanicreme noch homogener will kann sie einfach pürieren.
In die Mitte des Tellers die Melanzanicreme geben, Zucchiniblüten darauf verteilen und gemeinsam mit der Artischocke servieren.
Moizeit!
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