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Des spüt olle Stückeln

Ein Picknick! Oh ja, da kommen schöne Bilder in den Kopf. Sofort denkt man an eine bunte Picknick Decke und einen Picknickkorb vollgepackt mit guten Sachen. Da auf der Lacke, wo die Sonne den Himmel und das Wasser in zarte Pastellfarben hüllt. Das Schilf wiegt sich geschmeidig im Wind und im Hintergrund ertönt leises Vogelgezwitscher. Hier und da kommen Radfahrer vorbei und erfreuen sich an dem Naturschauspiel. Als mich Christina Leurer fragte ob wir gemeinsam ein Shooting zum Thema Picknick machen wollen musste ich lange nicht überlegen. Ihr fotografisches Talent fasziniert mich schon lange und der Gedanke, dass meine Rezepte wie Topmodels in Szene gesetzt werden, gefiel mir. Also einigten wir uns auf 7 Rezepte, alle vegetarisch mit frischen Produkten aus der Umgebung.

Als Shooting Location haben wir den Darscho vor Apetlon gewählt, da er sehr naturbelassen ist und man dort in Ruhe picknicken kann. Mein Bulli war gefüllt mit verschiedesten Gerüchen. Lavendel, Tomaten, Käse, frische Kräuter und Blumen gaben dem Innenraum eine ganz individuelle Note und beim Öffnen der Tür hat bereits unser Bauch zu Knurren begonnen.

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Also haben wir mit dem Shooting und natürlich dem ausgiebigen picknicken gestartet. Den Anfang machte ein sommerlich fruchtiger Erdbeer-Ananasminze Smoothie. Ein tolles Erfrischungsgetränk für heiße Tage. Der Smoothie ist im handumdrehen fertig, einfach 100g Erdbeeren, 1 Bananae, 1 Joghurt und 8 Blatt Ananasminze miteinander pürieren und kühl stellen.

Als gesunden Snack gab es knackige Gemüsesticks mit einem Erbsen-Minzdip. Nach Belieben kann man den Dip gemeinsam mit Karotten, Paprika, Zucchini oder Selleriesticks genießen. Die frischen Erbsen püriert man einfach mit 1 EL Tahini, 8 Minzblättern, den Saft einer halben Bio-Zitrone, sowie Salz und Pfeffer.

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NIcht nur fürs picknicken auch als kleine Vorspeisen oder als Fingerfood eignen sich knusprige Crostinis mit Schafscamembert (von der Schafzucht Hautzinger), Thymian und einem roten Zwiebelchutney. Sie sind einfach zu machen und super würzig, der milde Käse passt hervorragend zu dem säuerlich-süßen Chutney. Nun zur Zubereitung: Einfach ein Baguette in Scheiben schneiden und mit Olivenöl bestreichen. Darauf gibt man ein kleines Stück Camembert vom Schaft und ein paar kleine Tymianblättchen. Im vorgeheizten Backrohr benötigen die Crostinis in etwa 5 Minuten bei 180°C Heißluft.

Zubereitung Zwiefü Chutney

  • 1kg roter Zwiebel
  • 2EL Sonnenblumenöl
  • 250g brauner Rohrzucker
  • 250ml Apfelessig
  • 150ml Zweigelt
  • 1TL Salz
  • 1/2 TL Ingwer
  • 1/2 TL Kreuzkümmel
  • Mark einer Vanilleschote
  1. Do kumt da s plean! 😉 Auf gehts zum Zwiefü schneiden. Zuerst den roten Zwiebel schälen und so fein wie möglich würfeln.
  2. 2EL Sonnenblumenöl in einem Topf erhitzen und die Zwiebel darin anbraten.
  3. Nun den braunen Rohrzucker hinzufügen und 5 Minuten unter ständigem Rühren karamellisieren lassen. Den Zwiebel mit der Mischung aus Apfelessig und Rotwein ablöschen. Nun Salz, Ingwer, Kreuzkümmel und das Mark einer Vanilleschote hinzugeben.
  4. Das Chutney bei schwacher Hitze ca. 1,5h köcheln lassen.
  5. Danach mit einem kleinen Trichter in Schraubgläser füllen und die Gläser auf den Kopf stellen damit sie gut abdichten. Gekühlt und dunkel gelagert ist das Chutney ca. ein Jahr haltbar! Ein idealer Begleiter zu Käse oder einer Brettljausn.

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Weiter gings mit einem Rezept für alle Rohkost-Fans, Gluten-Allergiker und Veganer. Knackige Kohlwraps mit einem Cashew-Tomaten Dip bestrichen. Ich bin selbst überrascht wie unglaublich toll sie schmecken. Noch dazu ist Kohl vollgepackt mit Vitamin C, Mineralstoffen, Kalzium und Eisen. Ein idealer Snack also für Unterwegs, eine gesunde Jause im Büro oder ein Low-Carb Abendessen. Optisch geben die bunten Wraps ja auch einiges her, da beißt man richtig mit Genuss hinein. Außerdem dachte ich mir die Kohlwraps viel Aufwand sind, aber ich bin überrascht wie schnell das ging.

Zubereitung Kohl-Wraps

  • 1 Kohl
  • 1 Tasse Cashewnüsse
  • 8 getrocknete Tomaten in Öl
  • 7 Basilikumblätter
  • ein bisschen Wasser
  • Karotten, Zucchini, Paprika
  1. Die einzelnen Kohl Blätter gut waschen. Nun legt man ein Kohlblatt verkehrt vor sich hin, sodass die Seite mit dem dicken Strunk in der Mitte oben liegt. Mit einem scharfen Messer schneidet man diesen Strunk jetzt vorsichtig, der Länge nach, ab. So lassen sich die Wraps einfacher einrollen später.
  2. Für den Cashew Dip weicht man die Cashews am besten über Nacht ein, dann lassen sie sich am nächsten Tag viel leichter verarbeiten und werden weicher. Die eingeweichten Cashews püriert man nun gemeinsam mit den getrockneten Paradeisern und den Basilikumblättern.
  3. Karotten, Zucchini und Paprika waschen und in feine ca 10 cm lange Streifen schneiden.
  4. Nun bestreich man die Mitte des Kohlblattes mit dem Cashew Dip und legt die Gemüsesticks darauf. Achtung nicht zu viel Gemüsesticks hinauflegen, 5-10 reichen vollkommen man muss sie ja einrollen auch noch können.
  5. Nun schlägt man die untere, sowie die obere Seite des Kohlblattes über die Füllung. Festhalten und auch die seitlichen Teile darüber schlagen. Zum Schluss fixiert man die Wrap mit einem Zahnstocher, der der Länge nach eingefädelt wird. Wer will kann auch einen feinen Garn herumwickeln, sodass die Wrap gut zusammenhält.

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So viel Gemüse macht durstig, deshalb gabs zur Erfrischung einen Melissen-Minz Spritzer. Den Sirup habe ich vor einigen Wochen gemacht, als die Zitronenmelisse wieder anfing unsere ganze Kräuterspirale zu überwuchern. Er schmeckt herrlich frisch, auch wenn man ihn nur mit Wasser genießt. Besonders gut schmeckt er allerdings mit einem Welschriesling vom Weingut Zechmeister gespritzt. Ein leichtes Sommergetränk für laue Abende.

für den Melissen-Minz Sirup benötigt man:

  • 3 Handvoll Zitronenmelisse und 3 Handvoll Minze
  • 2kg Zucker
  • 3 Liter Wasser
  • 3 Bio-Zitronen

Die Zitronenmelissen und Minzeblätter von den Stängeln entfernen und mit den in Scheiben geschnittenen Zitronen in einen großen Topf geben. Mit Wasser auffüllen und zugedeckt 24h ziehen lassen. Am nächsten Tag die Zitronen und die Blätter entfernen und durch ein feines Sieb oder Leintuch filtern. Nun den Zucker hinzugeben und 20 Minuten leicht köcheln lassen. Den Sirup in saubere Flaschen füllen und kühl lagern.

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Erfrischt gings weiter und zwar mit einer Polenta Tarte mit Zucchini und Ziegenkäsebällchen vom Bio Bauernhof Gmall aus Gols. Eine Tarte muss nicht gezwungener Maßen immer mit Mehl gemacht werden, deshalb habe ich es einmal mit Maisgries versucht. Das Ergebnis ist überzeugend und sieht auch noch sehr hübsch aus. Man kann sie sowohl warm, zum Beispiel mit grünen Salat serviert, genießen oder eben auch kalt. Sie ist sehr einfach zu transportieren und man kann die kleinen Polenta-Stücke super in die Hand nehmen.

Für die Polenta Tarte braucht man:

  • 150g Polenta
  • 1l Gemüsebrühe
  • Gewürzsalz
  • 50g Butter
  • 80g geriebener Parmesan
  • 1 Zucchini
  • 1 Glas Ziegenkäsebällchen
  • 1EL Sesam
  • etwas Olivenöl

Zubereitung Polenta Tarte mit Zucchini

  1. Die Zucchini waschen und mit der Brotmaschine oder einem scharfen Messer in feine Scheiben schneiden.
  2. Für eine rechteckige Form schneidet man sie am besten der Länge nach durch, so kann man die Form sehr schön damit auslegen.
  3. Den Polenta mit der Gemüsebrühe aufkochen und solange umrühren bis er das Wasser aufgesogen hat und fester wird. Nun gibt man das Gewürzsalz hinzu und mischt die Butter, sowie den geriebenen Parmesan unter.
  4. Als nächstes kommt die Polenta-Tarte in den Ofen, dazu legt man eine Form mit Backpapier aus und füllt die Polenta hinein. Die Zucchinistreifen bestreicht man auf beiden Seiten mit Olivenöl und legt sie auf die Polenta. Nun kommt das Ganze ca. 15-20 Minuten in das Backrohr (175°C). Währendessen den Sesam in einer beschichteten Pfanne kurz rösten.
  5. Sobald die Zucchini Polenta-Tarte fertig ist streut man den gerösteten Sesam darüber und gibt die Ziegenkäsebällchen darauf.

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Last but not least – die Stars des Picknicks: Lavendel-Tartelettes mit Kirschen und Erdbeeren. Sie sind ein Augenschmaus und so voll wir auch schon waren auf diese kleinen, bunten Tartelettes konnten wir einfach nicht verzichten. Zu gut passen Erdbeeren, Kirschen und Lavendel zusammen.

Dazu braucht man:

  • 160g Mehl
  • 1EL getrocknete Lavendelblüten
  • 1 Eidotter
  • 1 Msp. Backpulver
  • 80g Butter
  • 30g Zucker
  • 1 Pkg. Vanillezucker
  • Prise Salz

Zubereitung Lavendel Tartelettes mit Kirschen und Erdbeeren:

  1. Alle Zutaten gut miteinander verkneten und 1h im Kühlschrank rasten lassen. Der Teig reicht in etwa für 4 kleine Tartelette-Formen.
  2. Während der Teig ruht kann man die Topfen-Creme vorbereiten, dazu mischt man 100g Topfen mit dem Saft einer halben Zitrone und 2 EL Staubzucker.
  3. Nun den Teig ausrollen und die kleinen Tartelette-Formen damit auslegen. Den Boden mit der Gabel ein paar mal einstechen. Nun gibt man die Förmchen 15 Minuten bei 200°C in den Ofen. Nach 15 Minuten bestreicht man sie mit einem Eiklar und gibt sie weitere 5 Minuten ins Rohr.
  4. Sobald die Tartelettes ausgekühlt sind füllt man sie mit der Topfen-Creme und dekoriert sie mit Kirschen, Erdbeeren und Lavendel.
  5. Zu guter Letzt mit ein wenig Staubzucker bestreuen.

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Das Picknick war großartig! Vielen Dank Christina und Magdi für die fantastischen Fotos und ich freue mich aufs nächste Mal 😉

Losstas eich schmecken,

Euer Mundwerk

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