You are currently viewing Markt der Erde | Erntedank

Markt der Erde | Erntedank

Von Kürbis, Kraut und Trauben. Ein Samstag Morgen am Markt der Erde in Parndorf. Es herrscht fröhliches Treiben, die Aussteller sind gerade dabei ihre Stände aufzubauen und mit ihren tollen Produkten anzurichten.
Langsam findet auch die Sonne ihren Weg durch die rustikalen Stadltüren und erfüllt die Räumlichkeit mit einem sanften Morgenlicht. Man hat jetzt, bevor es um 9 Uhr losgeht mit dem Markt noch die Möglichkeit ein wenig Energie zu tanken und die letzten Vorbereitungen für das Fest zu treffen. Ich sage bewusst Fest, denn der im Zweiwochenrhythmus inszenierte Markt lädt nicht nur zum Einkaufen sondern auch zum Verweilen ein.

700x470_marktdererde2

700x1000_marktdererde3

Hier findet man Brot und Gebäck von der Vollkornbäckerei Waldherr, aber auch Schafskäse von der Schafzucht Hautzinger, Ziegenkäse von der Initiatorin Monika Liehl, Eingemachtes vom Biotiger, Biorind vom Gut Kanzelhof, knackiges Gemüse von Anna Andert, eine bunte Apfelvariation von Alles Apfel, Delikatessen von der Leithaberger Kirsche und Kittseeer Marille und vieles vieles mehr. Natürlich kann man hier auch auf einen gemütlichen Kaffee und Kuchen vorbeischauen, diesmal hilft uns Zwickel Kaffee aus Packfurth beim Wachwerden. Eine weitere Besonderheit ist die Schauküche. Zu jedem Event geben hier immer wechselnde Köche ihr Können zum Besten. Wobei nicht nur Profi-Köche, sondern auch leidenschaftliche Hausfrauen eingeladen werden um die Besucher mit regionalen Köstlichkeiten zu verwöhnen. Oder eben auch Foodblogger – so wie mich.

700x470_marktdererde8

700x470_marktdererde4

700x470_marktdererde16

Monika’s Anfrage ob ich denn Lust hätte am Markt der Erde zu kochen kam ziemlich überraschend. Bis dato habe ich ja nur für mich, meine Familie und meine Freunde gekocht und die Besucheranzahl von 200 Personen raubte mir für kurze Zeit den Atem (und die Nerven). Doch manchmal muss man über seinen Schatten springen und der Herausforderung die Stirn bieten. Ich nahm das Angebot dankend an und überlegte mir einstweilen einen Schlachtplan. 😉 4 Gänge für 200 Personen  – hm, das soll ich echt alles alleine kochen? Doch im selben Moment dachte ich meinen guten alten (aber nicht weil er so alt ist, sondern weil wir uns schon lange kennen) Freund Martin, der gerade dabei ist alles für die Neueröffnung des Restaurants „zur blauen Gans“ in Weiden am See vorzubereiten. Martin Kuglers Kochkünste begeistern mich schon seit Jahren und ich habe mir bereits des öfteren darüber Gedanken gemacht, ob ich ihm  ein wenig über die Schulter schauen dürfte. Zu zweit, mit einem Kochprofi an der Seite, sieht die Welt schon anders aus und ich habe einen Freudensprung gemacht als Martin einwilligte mit mir die Schauküche am 20.9.14 zu übernehmen.

700x470_marktdererde14

700x470_marktdererde7

700x470_marktdererde5

Glücklicherweise ist der Zeitpunkt perfekt, denn schon in eineinhalb Wochen eröffnet die „Blaue Gans“ erneut ihre Pforten. Peter Szigeti, der neue Pächter des Restaurants, hat neben Sekt auch ein Faible für die gehobene Küche und hat in Martin Kugler, dem neuen Küchenchef, seinen idealen Partner gefunden. Während der Vorbereitungen für die Schauküche verrät mir Martin ein paar Details zur Speisekarte, denn mehr als je wollen sie den See und seine Bewohner auf den Teller bringen. Neben harmonischen Fisch-Kreationen finden aber auch bodenständige, traditionelle Speisen Platz auf der Karte. Natürlich wird auch das ein- oder andere Gläschen Sekt in die kulinarischen Höhepunkte einfließen und für ein prickelndes Genusserlebnis sorgen.

Mittlerweile hat sich auch der Stodl am Markt der Erde gefüllt und auch bei uns in der Küche läuft der Herd auf Hochtouren und zieht ein paar erste Blicke auf sich. Was wir uns für heute überlegt haben? Einen bunten Mix aus herbstlichem Gemüse und saisonalem Obst. Zu Beginn gibts eine bunte Gemüsesuppe mit Wiesenschammerl und Eiernockerl. Als vegetarische Speise gibts Kürbis-Krautfleckerl mit Sauerrahm-Dip und Martin’s Pendant dazu ist ein Biorind vom Gut Kanzelhof auf Kürbiscreme mit Rollgerste und Kräuter-Seitlingen. Das Dessert umfasst einen Zwetschkenkuchen, Apfelkuchen sowie einen fruchtigen Traubenstrudel.

700x470_marktdererde9

700x470_marktdererde15

Gegen 11:00 Uhr gehts dann in der Schauküche richtig los und wir freuen uns dass die Speisen bei den Gästen gut ankommen. Für mich ein einzigartiges Erlebnis! Zwei riesige Suppentöpfe, so großer Berg an Krautfleckerl dass ich mir nie gedacht hätte dass alles gegessen wird. Und auch Martins Kürbiscreme mit Angusrind, sowie die Desserts sind in Hülle und Fülle vorhanden. Und doch waren dann bis zum Ende des Marktes alle Töpfe leer und wir können uns, müde aber glücklich, ein Gläschen Sturm genehmigen. 

700x470_marktdererde

700x470_marktdererde10

Resumé- die Location ist einzigartig, Monika erzählte mir, dass der Stodl früher als Salzlager gedient hat, was auch erklärt wieso die alten Balken so gut erhalten sind. An den Holzbalken hängen alte rote Stiefel, noch von Großvaters-Schusterzeiten. Die in Erdtönen gestrichenen Wände sorgen kombiniert mit ein paar Stein- und Ziegelelementen für ein Wohlfühl-Ambiente. Aber auch die fröhlichen Aussteller begeistern immer wieder hunderte Besucher mit ihrer herzlichen Art und den regionalen Produkten.

700x1000_marktdererde4

700x470_marktdererde13

700x470_marktdererde17

Natürlich gibts auch ein Rezept vom Markt der Erde für euch! Herbstliche Kürbiskrautfleckerl zum Nachkochen. 🙂

Zubereitung Kürbis-Krautfleckerl:

2 große Zwiebel; 2 Zehen Knoblauch; 3 EL brauner Zucker; 1/8l Weißwein; 1 großes Happl Kraut; 400g Kürbis; 500g Fleckerl; eine Prise Muskat; etwas Sonnenblumenöl; Salz & Pfeffer

  1. Für die Krautfleckerl zuerst das Kraut waschen und die äußeren Blätter entfernen. Das Kraut entweder reissen oder in feine Streifen schneiden. Ebenso die Zwiebel schälen und in kleine Stücke schneiden.
  2. Nun etwas Sonnenblumenöl erhitzen, den Zwiebel und Knoblauch anbraten und danach mit dem Zucker karamellisieren.
  3. Das Kraut hinzufügen und gut durchrösten bis es ein wenig dünkler wird, das kann schonmal eine halbe Stunde bis Stunde dauern.
  4. Mit einem Achtel Weißwein (Ich habe einen Welschriesling vom Weinbau Zechmeister dafür verwendet) ablöschen und mit Salz, Pfeffer und Muskat würzen.
  5. Wenn das Kraut gut geröstet ist den klein gewürfelten Kürbis beimengen und mitrösten. Währenddessen die Fleckerl in Salzwasser 6 Minuten kochen.
  6. Zum Schluss die Fleckerl zu dem Kürbis-Kraut geben und nochmal abschmecken.

Sauerrahmdip

1 Becher Sauerrahm; 1 Bund frische Petersilie; Kräutersalz; Pfeffer, eventuell etwas Kürbiskernöl

Ich serviere die Kürbis-Krautfleckerl gerne mit einem Sauerrahm-Dip. Dazu einfach alle Zutaten vermengen. Wer will gibt einen Schuss Kürbiskernöl über die Krautfleckerl.

700x470_marktdererde18

Liebe Monika, vielen Dank für die Einladung und die einzigartige Möglichkeit – es war uns ein Volksfest. 🙂 Der Dank gilt auch dir, Martin, für tolle Kooperation und die wertvollen Tips und Tricks die du mir gegeben hast um meinen Küchenstil noch weiter auszubauen. Und vor allem: DANKE an alle die da waren und uns besucht haben, wir hoffen es hat geschmeckt!

Pfiat eing God und bis boid amoi!
das Mundwerk

 

 

 

Dieser Beitrag hat 5 Kommentare

  1. jasmin

    ich mochte weder kürbis, noch kraut … aber dann:

    diese kürbiskrautfleckerl waren ein TRAUM *.*

    hab bei meiner begleitung auch das fleisch-menü probiert … am liebsten hätte ich mir einen teller voll mit der kürbis-rollgersten-kombi geholt … sehr, seeehr lecker!

    1. meli

      Yeah! Danke meine Liebe, freut mich dass wir dir Kürbis und Kraut ein wenig schmackhafter machen konnten 🙂

  2. martin

    Sensationelles Blog!

  3. Wendi

    Was leider schon viel vergessen wird, dass Krautfleckerl (ohne Kürbis) bei uns in der Neusiedlersee Gegend gerne als SÜß-Speise am Tisch waren – und zwar gut gepfeffert mit ordentlich viel Staubzucker drauf! So und nicht anders – schon mal probiert? 🙂

    1. meli

      Jaaa genau! Das habe ich ganz vergessen zu erwähnen, am besten noch mit einem Glas Milch 😉

Schreibe einen Kommentar

*