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Auf zu neuen Ufern / Linsenbällchen an Paradeiser-Oliven-Ragout

Wenn ich dieses Jahr eines gelernt habe, dann dass es mehrere Wege gibt um sein Ziel zu erreichen. Und dass man nicht aufgeben darf, wenn man statt dem einfachsten Weg, den schwierigsten antreten muss. Wenn die imaginäre Brücke die einem mit dem anderen Ende des Weges verbindet zusammenbricht, muss man kreativ werden, seinen Gedanken freien Lauf lassen, Träume leben und dann eventuell ein Seil spannen, auf dem es zwar schwierig ist auf die andere Seite zu balancieren, allerdings bei ausreichender Konzentration aufs Wesentliche nicht unmöglich. 
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Oft muss man den Sprung ins kalte Wasser wagen, um am anderen Ende stärker aufzutauchen. Dabei kreuzen ab und an viele Menschen, Freunde, Bekannte unseren Weg, machen uns Mut und begleiten uns ein Stück. Doch das letzte Stücke bis zur Spitze des Berges müssen wir alleine schaffen, denn schließlich war es unser persönliches Ziel und unsere Entscheidung die Herausforderung anzunehmen und sich voll und ganz darauf einzulassen.

Manchmal sind diese Entscheidungen mit Konsequenzen verbunden, denn sobald man sie trifft entscheidet man sich gegen etwas Anderes. Auch wenn nicht alle Entscheidungen sofort die richtigen sind, sie machen uns stärker und reicher an Erfahrungen, sie machen uns zu den Menschen die wir sind.

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Das sind meine persönlichen Gedanken die mir in den letzten Tagen durch den Kopf jagen. Das Jahresende ist für mich immer die Zeit der Zusammenfassung von Erreichtem und Verlorenem. Vom Siegen und vom Scheitern. Vom Lachen und vom Weinen. Vom Entscheidungen und deren Konsequenzen.

So habe ich dieses Jahr meiner Ausbildung und meinem Job gewidmet und dabei vieles erreicht. Die Konsequenz daraus war allerdings, dass ich wenig bis teilweise gar keine Freizeit hatte und vor allem mein soziales Umfeld, meine Freunde, meine Familie und meine vielen Tiere vernachlässigt habe. Eine Entscheidung die mir nicht leicht gefallen ist, und doch habe ich sie zu Beginn des Jahres getroffen.

Belohnt wurde ich allerdings mit dem Master of Arts in Social Sciences, einigen großartigen neuen Freundschaften die ich durch meine Arbeit geknüpft habe, und meinem ersten eigenem Kochbuch „Vom Einfachsten das Beste“. Dabei hat EIN Lebewesen dafür gesorgt, dass ich doch die ein oder andere Pause zwischendurch einlege und mich mit so viel Liebe überschüttet dass mein Herz fast platzt: meine Hündin Coffee hat zu Beginn des Jahres ihren Weg zu mir gefunden und seitdem sind wir unzertrennlich. So gesehen hat alles eine gute und eine etwas schlechtere bzw. weniger schöne Seite. Doch nichts und niemand hindert uns daran es beim zweiten Mal besser zu machen und glücklicher Weise bekommen wir nicht nur eine Chance im Leben (meistens zumindest). 

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Fürs nächste Jahr vor wieder etwas mehr zu leben. Zwar will ich währenddessen sehr viel und sehr zielgerichtet arbeiten, doch meine Energie auch wieder mehr in die Pflege von Freundschaften, das Erweitern meines Horizontes durch ein paar kürzere Reisen, meine Familie und meine Tiere zu investieren.

Doch zuerst gehört das alte Jahr gebührend verabschiedet um das neue mit offenen Armen begrüßen zu können. In welcher Art wir das heuer machen wissen wir allerdings noch nicht, denn erst gestern haben wir den geplanten Silvester-Schiurlaub storniert. Grund dafür ist der gerade kommende Wetterumschwung – denn in den nächsten Tagen und Nächten sollen wir die -10°C Grenze knacken. Endlich Zeit für uns die Trauben für den Eiswein zu lesen. Wann der Zeitpunkt passt wissen wir noch nicht genau, möglicherweise morgen früh oder wenige Stunden nach dem Mitternachts-Feuerwerk zu Jahresbeginn. Deshalb heißt es erstmal abwarten, gefeiert wird danach, wenn alle Trauben im Haus sind und die letzte Ernte diesen Jahres gut war.

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Doch wenn es so weit ist, weiß ich schon was ich als Vorspeise servieren werde – vegetarischen Linsenbällchen auf Paradeiser-Oliven-Ragout. Erst zum Weihnachtsessen mit der Mädelsrunde habe ich sie ausprobiert und aufgrund des Feedbacks der 9 Feinschmecker traue ich mir nun das Rezept auch weiterzugeben. Probiert sie aus, sie werden euch begeistern und sogar bei Fleischtigern Anklang finden!

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Zubereitung Linsenbällchen:

  • 200 g Belugalinsen
  • 2 verquirlte Eier
  • 60 g geriebener Parmesan
  • 1 Knoblauchzehe
  • 1 Zwiebel
  • 1 EL gehackte Petersilie
  • 1/2 Semmel oder eine Handvoll Brotwürfel
  • 1 TL Majoran; Meersalz und Pfeffer
  1. Die Linsen eine halbe Stunde in etwas Wasser einweichen.
  2. Das Wasser abgießen, neues hinzugeben und laut Packungsanweisung weichkochen.
  3. Die Linsen abkühlen lassen und währenddessen den Zwiebel und Knoblauch fein hacken. Die Semmel in Würfel schneiden und die Eier verquirlen.
  4. Die Linsen in eine große Schüssel geben. Mit dem Pürierstab ca. 3 Mal kurz draufdrücken, allerdings so, dass noch einige ganze Linsen sichtbar sind.
  5. Alle Zutaten gut vermischen und die Masse fünf Minuten ziehen lassen. Mit feuchten Händen Bällchen formen und auf ein mit Backpapier belegtes Backblech legen.
  6. Mit etwas Olivenöl einpinseln und bei 180°C ca. 20–25 Minuten backen.

Zubereitung Paradeiser-Oliven-Ragout:

  • 1 Zwiebel
  • 1 Bund frische Petersilie
  • 250g passierte Paradeiser oder frische Paradeiser in Würfel geschnitten
  • 50 schwarze Oliven ohne Kern
  • Olivenöl
  • Salz; Pfeffer
  1. Zwiebel klein würfeln und in etwas Öl anbraten.
  2. Pürierte Paradeiser, Oliven und frische Petersilie zugeben und 5 Minuten köcheln lassen.
  3. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Ich wünsche Euch nur das Beste zum Start in ein neues, aufregendes und genussvolles Jahr!

Pfiat eing God und bis nexts Joa,
das Mundwerk

 Die Aufnahmen aus der Serie „Zu neuen Ufern“ wurde von mir selbst am Neusiedler See aufgenommen und bearbeitet. / Dezember 2015

Die liebe Uli von www.tonartbyuli.at hat mir diesen wunderschönen selbst getöpferten Teller als Geschenk für mein neues Buch gebracht. Ich freue mich ihn nun erstmalig in Szene setzen zu dürfen.  

Ein großes Danke auch an den Biohof Leyrer der mir bereits vor einem Monat diese großartigen Belugalinsen aus eigener Produktion in Pamhagen zur Verfügung gestellt hat. 

Dieser Beitrag hat 4 Kommentare

  1. Karin

    Liebe Melanie,
    ich danke dir für die schönen Worte und tollen Rezepte die du uns immer servierst. Sie tun Seele und Magen gut!
    Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg und alles Liebe und Gute fürs neue Jahr!
    Karin

    1. meli

      Liebe Karin,
      danke für die lieben Worte. Auch dir ein spannendes, erfolgreiches, entspanntes neues Jahr!

  2. Netzchen

    Ganz toller Beitrag, manchmal nicht ganz so einfach so objektiv etwas zu betrachten. Denke 2016 werden die Karten wieder neu gemischt und wir starten neu durch.

    LG netzchen

    1. meli

      Danke Netzchen, diese Einsicht hat auch etwas länger gedauert bei mir. Bin auch gespannt was 2016 uns so bringt und wünsche dir alles Liebe und Gute im neuen Jahr!

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