Eigentlich bin ich total unverschämt. Die Rezepte unserer Bäckerei wurden von Generation zu Generation weitergereicht, liebevoll handschriftlich notiert in mittlerweile vergilbten, abgegriffenen und bekleckerten Heftchen und ich geh einfach so hausieren damit. Schamlos verbreite ich ihre mühevoll gesammelten Rezepte auf meinem Blog und ernte auch noch die Lorbeeren dafür. Wenn die Urgroßmutter und ihre Vorfahren das wüssten… die würden mir mit dem Kochlöffel nachlaufen.
Ich sehe es allerdings anders. Was hab ich von den besten Rezepten der Welt wenn ich sie mit niemanden teilen kann? Wenn niemand die großartigen Kuchen, Brote und Krapferl kosten kann? Wenn ich keinen Kindern und Großeltern damit ein Lächeln damit auf die Lippen zaubern kann? Und hunderte Stück davon backen, um jeden davon kosten zu lassen schaffe ich im Moment weder zeitlich, noch würde das mein Backofen überstehen.
Genau das ist der Grund wieso ich einige Rezepte aus der Top-Secret-Backbibel mit euch teile. Es sind soviel mehr als nur Rezepte. Es sind Relikte aus vergangen Zeiten, als die Menschen ihre Nahrungsmittel noch zu schätzen wussten und an Sonn- & Feiertagen jedes Haus nach frischem Kuchen gerochen hat (Zumindest war das so bei meinen älteren Verwandten). Als man noch Zeit hatte für einen Kaffee bei Freunden und die Zeit einfach langsamer verging. Manchmal, wenn mir wieder alles ein wenig zu schnell geht sehne ich mich nach genau diesen Momenten.
Dann ist das einzige was hilft ein gutes Stück hausgemachter Kuchen, der das ganze Haus in seinen wohligen Duft hüllt. Eines dieser besonderen Rezepte teile ich heute gerne mit euch – den Jahrhundert-Marmorkuchen. Er heißt so weil ich ihn aus dem Rezeptbuch meiner Oma habe, die ihn wiederum von ihrer Oma hat. Und wo ihre Oma das Rezept her hat? Hm, vermutlich auch von ihrer Oma. Dazwischen liegen bestimmt schon ein- bis zweihundert Jahre.
Zubereitung Marmoguglhupf: (für eine große Guglhupfform)
280g Butter; 380g Zucker; 8 Eier; Prise Salz; 1/4 L Milch; etwas Zitronenabrieb; 560g Mehl; 1 Pkg. Backpulver; 3 EL Kakao; 3 EL Milch
- Zuerst die Butter flaumig rühren.
- Nach und nach Zucker, Eier und eine Prise Salz zugeben. Zitronenabrieb dazu geben. Das mit Backpulver gemischte Mehl abwechselnd mit Milch unterrühren.
- 2/3 des Teiges in eine gefettete und bemehlte Guglhupfform füllen.
- Kakao und Milch in den restlichen Teig gut einrühren (Ich habe dafür einen klassischen, dunklen Kakao verwendet- wie Oma früher).
- Den dunklen Teig auf die helle Teigmasse geben und mit einer Gabel spiralförmig unterziehen.
- Im vorgeheizten Backrohr 60 Minuten bei 180°C Heißluft backen.
Das mit dem Spiralmuster muss ich eindeutig noch üben – ich bin mir sicher das könnt ihr besser!
Moizeit,
das Mundwerk
Nom nom nom – lange wünsche ich mir/nehme ich mir vor einen richtigen marmorgugelhupf zu machen, die zeit dazu fehlt mir leider grade etwas. schönes rezept, schöner blog und gratulation zum award 🙂
Tolles Rezept!
Ein bisschen mehr Milch, da mir der Teig am Schluss zu fest vorgekommen ist.
Dafür hatten bei mir dann 50 Minutenim Ofen gereicht.
Kommt auf jeden Fall in meine Rezeptsammlung und wird sicher nochmal gemacht!
es sind 8 Eier nicht 3 Eier angegeben. sieht aus wie 3 wenn man schlecht sieht tatsächlich