Ich bin schon lange auf der Suche nach einem Weckerl-Rezept mit Sauerteig, das der ganzen Familie schmeckt. Es soll sowohl als Frühstücksweckerl für Wurst/ Käse/ Ei passen, als auch zu Marmelade und Honig. Noch dazu soll es einige Tage frisch bleiben und vor allem saftig. Ich mag diese steinharten trockenen aufgebackenen Weckerl nicht, die schon am nächsten Tag nach Papier schmecken. Außerdem war mir wichtig dass sie 100% Vollkorn sind und sich auch gut einfrieren lassen. Tadaaaaaa – endlich habe ich ein Rezept kreiert, das unseren Vorstellungen entspricht.
Das Geheimnis ist das Brühstück aus Leinsamen und Sonnenblumenkernen, sowie der Sauerteig. Der einzige Nachteil ist dass das Brot aufgrund des hohen Roggenanteils (Roggenmehl ist relativ „schwer“) etwas länger gehen muss. Aber mit etwas Planung ist das ja kein Problem. Wichtig beim Brühstück ist es, die Samen in einer Pfanne gut zu rösten, dadurch wird die natürlich vorkommende Phytinsäure unschädlich.
Gut zu wissen: PHYTINSÄURE
Phytinsäure kommt natürlicher Weise in Vollkorngetreide, Hülsenfrüchten und Ölsaaten (Samen, Nüsse, etc.) vor. Es dient der Pflanze als Schutz vor Fressfeinden. Phytinsäure hat die negative Eigenschaft wichtige Nährstoffe wie Calcium, Eisen und Magnesium und Zink in unserem Magen und Darm unlöslich zu machen, wir können sie also nicht aufnehmen.
Durchs Rösten, Backen, oder längeres Einweichen der Körner, Samen und Nüsse kann sie aber unschädlich gemacht werden und wir können die Nährstoffe wieder aufnehmen. Auch durch die Arbeit mit Sauerteig und eine längere Teigführung (Gare) wird Phytinsäure abgebaut.
Saftige Roggenvollkornweckerl mit Sauerteig
für 4 Personen
Zutaten
Für das Brühstück
40 g Sonnenblumenkerne
50 g Leinsamen
1 Prise Salz
Für den Teig
Brühstück
320 g Roggenvollkornmehl
130 g Kamutvollkornmehl (alternativ, Dinkelvollkorn, Weizenvollkornmehl oder mehr Roggenvollkornmehl)
250 g Roggen-Sauerteig
12 g Salz
1 EL Honig
250 ml warmes Wasser
optional 10 g frische Germ
Für das Brühstück alle Zutaten in eine Pfanne geben und anrösten. Danach mit Wasser aufgießen bis alle Samen bedeckt sind und diese ziehen und vollständig auskühlen lassen. Man kann das Brühstück auch schon vorbereiten, es hält sich im Kühlschrank bis zu 3 Tagen frisch.
Danach alle Zutaten in eine Schale geben und schnell verkneten (Roggen mag es nicht zu lange geknetet zu werden). Den Teig 2–3 Stunden (oder sogar mehr kommt auf die Raumtemperatur an) ruhen lassen bzw. bis er zur 1,5-2-fachen Größe aufgegangen ist. Wer etwas Zeit sparen will kann optional auch 10 g Germ in der warmen Flüssigkeit auflösen und diese zum Teig geben. Dann sollte der Teig in 1–1,5 Stunden bereit zur weiteren Verarbeitung sein. Danach auf einer bemehlten Arbeitsfläche Weckerl formen, diese auf ein mit Backpapier belegtes Backblech legen und nochmals 30 Minuten aufgehen lassen. Danach 20 Minuten bei 220°C backen.
Liebe meli! Ich will dir hier mal ein dickes Lob für deinen Blog aussprechen. Ich liebe deine Rezepte, sie sind so hipp und gleichzeitig so bodenständig,so saisonal und meistens hat man alles dafür zuhaus (weil nur wenige zutaten aber dafür gute)Das taugt mir unheimlich! Ich Freu mich auf viele weitere Familientaugliche rezepte! Meine favourits sind zur Zeit deine sauerteigbrotrezepte und das Sauerkraut! Lg Elisabeth
Liebe Elisabeth, ich danke dir so sehr für das Feedback! Genau so wünsche ich mir dass du sie empfindest und dass sie wirklich für den Alltag geeignet sind. Ich wünsche dir weiterhin alles Liebe und viel Freude beim Kochen für dich und deine Liebsten. Lg, Melanie
Hallo Melanie!
Das Rezept klingt super! Möchte ich unbedingt ausprobieren.
Allerdings hätte ich eine Frage bezüglich einfrieren und wieder auftauen. Wie genau machst du das? Bäckst du sie dann im Ofen auf? Wenn ja, bei wieviel Grad? Und noch im gefrorenem Zustand oder erst wenn das Wecker schon komplett wieder aufgetaut ist?
Danke schon mal für deine Unterstützung!
LG Christina
Liebe Christina,
Ich backe mein Gebäck meist fertig und lege es dann einfach rechtzeitig heraus, wenn wir es essen wollen. Zum Beispiel am Vorabend, wenn wir es dann zum Frühstück oder zur Jause genießen wollen. Manchmal backe ich es auch auf, bei Ober- und Unterhitze 150°C für ca. 15 Minuten 🙂
Alles Liebe,
Meli