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Coq au Vin

Unsere Henne Hanna ist eine fleißige Bruthenne und setzt sich in etwa 2-3x im Jahr an. Wir lassen die Küken dann ganz natürlich schlüpfen und bei ihrer Mama weil sie es dort am besten haben und alles lernen was sie zum überleben brauchen.

Wenn die Küken dann groß sind, sind es meist ein paar Hähne und Hennen. Leider kommt es dabei oft zu Hahnenkämpfen weil einer alle Damen für sich beansprucht. Das kann teilweise richtig schlimm enden, meist ist der schwächere Hahn dann sehr zerrupft und hat offene wunde Stellen. Dann ist es Zeit für uns etwas einzugreifen und meist muss der Streithansel gehen. Ein Bekannter sticht sie dann für uns ab und wir erhalten sie samt Innereien etc. zurück.

Es ist interessant zu sehen wie sich Hühner gemäß ihrer Rasse auch gerupft (also ohne Federn etc.) unterscheiden – so wie der Hahn der im Coq au Vin gelandet ist, der eine ganz gelbe Haut hat. Ich schätze es sehr so hochwertiges Fleisch essen zu dürfen und achte auch darauf alles vom Huhn zu verwerten, deshalb wandert der Großteil vom Gockel in den großen Topf um als Coq au Vin zu brillieren und andere Teile in die Hühnersuppe für den nächsten Tag.

Ich finde es wichtig einen „normalen“ Zugang zu Fleisch zu haben und stets im Hinterkopf zu behalten, dass ein Tier dafür gehen musste. Man muss es wertschätzen und dankbar dafür sein.

Der für mich beste Zugang zum Fleischkonsum ist, dann Fleisch zu essen, wenn ich es in einer hohen Qualität beziehen kann. Lieber seltener, dafür besser Essen! Dazu gehört für mich auch, dass man Fleisch und Fisch nicht nur fix fertig in Plastik abgepackt mit abgezogener Haut sieht. So wie auf meinem Bild sieht ein Hahn vor der Zubereitung nun mal aus, und ja, seine Haut ist nicht so dünn und transparent wie jene vieler Supermarkt-Hühnern.

Nicht dass diese immer schlecht sind, es wird zum Glück im Moment besonders von Bio-Lebensmittelmarken viel unternommen, den Schlacht-Tieren ein lebenswerteres Leben zu ermöglichen. Dennoch, bevorzuge ich es wenn möglich aus der Region UND Bio. Und manchmal müssen wir uns die Scheuklappen von den Augen nehmen und unsere Lebensmittel etwas mehr wertschätzen.

Der Coq au Vin schmeckte auf alle Fälle ausgezeichnet und ich bin gespannt was ihr dazu sagt!

Pfiat eing God,
das Mundwerk

Coq au Vin

für 4 Personen

Zutaten

1 küchenfertiger Hahn, etwa 1700-2000g

100 g magerer Speck

1 EL Tomatenmark

1 kleine Stange Lauch

4 Schalotten

3 Karotten

3 Knoblauchzehen

einige Zweige Petersilie, 1 Zweig Thymian, 1 Zweig Rosmarin, 2 Lorbeerblätter

1 Bouteille Rotwein (750ml)

150 g frische Champignons

2 EL Mehl

1 Stamperl Cognac (2-3 cl)

Salz, Pfeffer aus der Mühle

2 EL Butter

Den Hahn in 8 Stücke zerteilen, mit Salz und Pfeffer würzen.

Butter in einer Pfanne zerlassen und die Geflügelteile darin goldgelb braten. Den Speck klein würfeln, das Gemüse putzen und in Stücke schneiden.

Mit Knoblauch, Tomatenmark und Gewürzen zum Fleisch geben, kurz mitbraten und mit Rotwein aufgießen. Bei mittlerer Hitze ca. 30-40 Minuten dünsten.

Das Fleisch und Gemüse herausnehmen und warmstellen, die Champignons in den Sud geben. Das Mehl mit dem Cognac und 1 EL Butter verrühren und die Sauce damit binden.

Wer möchte kann die Sauce durch ein Sieb passieren und mit dem Fleisch und dem Gemüse aufkochen.

Dazu passen Stampf-Erdäpfel, Erdäpfelpürree, Brat-Erdäpfel oder aber auch Nudeln, Spätzle und Knödel.

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Hanna

    Merkt man geschmacklich eigentlich einen Unterschied zwischen Henne und Hahn? Wenn man mal von gleicher Fütterung etc ausgeht. Ich bin richtig neidisch, es muss toll sein, Fleisch zu haben, bei dem man sich der guten Fütterung ganz sicher sein kann. In meiner Wohnung hätte ich zwar vielleicht Platz für ein-zwei Hennen, aber ein schönes Leben hätten sie hier wohl nicht 😉 Ich kaufe gutes Fleisch immer gerne online, das bekomme ich dann perfekt gekühlt direkt nachhause 🙂 Metzger gibt es hier keinen, daher finde ich diesen Onlineshop richtig toll wenn man mal wieder was besonderes kochen möchte! Übrigens toll, dass bei euch der „böse“ Hahn geschlachtet wird und nicht das Opfer. Finde ich sehr gerecht 😉
    glg Hanna

    1. meli

      Liebe Hanna, ja, man merkt geschmacklich schon einen Unterschied, der Hahn ist meist etwas zäher, muskulöser und auch das Fleisch ist etwas dunkler – deshalb eigenen sich Hähne gut für Geschmortes. 🙂 Ja ich finde es auch toll dass es mittlerweile online-shops gibt und man so auch zu gutem Fleisch und Gemüse etc. kommt – vor allem wenn man eben keinen Metzger ums Eck hat! Ich wünsch dir alles Liebe, Meli

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