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Aufbruch & Heimkehr & Mamas Gemüsesuppe

Kann man an mehreren Orten gleichzeitig Zuhause sein? Daheim bin ich da wo die Suppe wie Zuhause schmeckt. 

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Papa am Telefon: „Und Schatzi, bist schon am Weg heim?“
Ich: „Ja bin grad heimgekommen.“
Papa: „Wohin, heim?“
Ich: „Na, zu uns halt.“
Papa: „Ah, dann sehen wir uns gleich!“
Ich: „Wenn du zu uns kommst, ja.“
Papa: „Aso. Drei Nächte ausgezogen und schon hast du ein anderes Zuhause. Ich kenn mich nie aus, wie nenn ma das jetzt?“
Ich: „Wenn ich heimfahr, fahr ich zu uns, oder ich fahr eben zu euch.“
Papa: „Gfallts da bei uns leicht nicht mehr?“
Ich: „Mensch Papa, ich wohn ja nur Luftlinie 300m weiter.“

Große Aufbruchstimmung, Veränderung, Weiterentwicklung, erwachsen werden.
3 Nächte außer Haus und schon fühle ich mich so „erwachsen“. Dabei bin ich genauso wie vor 4 Tagen. Nur eben nicht im Haus meiner Eltern, sondern gemeinsam mit meinem Freund in „unserem“ neuen Haus, im Haus seiner Großeltern. Meine Eltern sind davon nicht so begeistert, viel zu sehr genießen sie, und natürlich auch ich, die gemeinsamen Abende, das sonntägliche Mittagessen, bei dem sich der Tisch nur so biegt und das stundenlange plaudern bei einem guten Glas Wein. Doch eigentlich soll sich das jetzt ja nicht ändern. Freude über diesen doch großen Schritt aber auch ein wenig Wehmut darüber das warme, schöne Nest zu verlassen.

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Aufregung, Abenteuer, Bauchkribbeln, Ausleben.
Die größte Freude macht ja das Einrichten. Wie oft im Leben hat man die Möglichkeit ein komplett leeres Haus oder eine Wohnung einzurichten? Vermutlich nicht allzu oft. Tagelang haben wir uns durch Shopping-Tempel gewühlt, zu meiner Freude und zur Verzweiflung meines Freundes. Couch, Bett und Esszimmertisch kaufen – alles kein Problem, sind ja schließlich nützliche Dinge. Aber Teppiche? Da war dann der Spaß vorbei. „Sowas braucht man doch nicht“, bekam ich an die Ohren geworfen. Jaja, sind eh nur überall kühle Fliesen ohne Fußbodenheizung. Das Haus ist immerhin 45 Jahre alt, damals gabs die noch nicht. Schon am zweiten Tag hieß es: „Du, Meli. Hast du nicht ein paar Teppiche gekauft. Ist doch bissl kalt der Boden.“ Ebenso wie: „Ich borg mir kurz deine Hauspatscherl aus.“ Genau. Stunden später bin ich noch immer mit zwei paar Socken herumgelaufen. Teppiche sind also doch nützlich.

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Ich jedenfalls habe das tagelange shoppen geliebt und doch muss ich zugeben dass ich jetzt, wo wir schon eingezogen sind und noch immer ein paar Dinge fehlen – überhaupt keine Lust mehr aufs einkaufen habe. Das zeigt mir wieder mal: alles mit Maß und Ziel. Genug, ist genug. Die Vorraumlampe, die Büroordner, die Pflanzen müssen eben warten.

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Schon Monate vor dem Einzug haben wir philosophiert was wir wohl als erstes in der rustikalen Landhausküche zubereiten werden. Von Moussaka, Wildbraten, gefülltem Hendl und einer riesen Torte war die Rede. Es sollte etwas besonderes sein, etwas dass wir noch nicht allzu oft gemacht haben. Etwas woran wir uns immer erinnern werden. Im Nachhinein lachen wir darüber. Wollt ihr wissen was wir wirklich zuerst gekocht haben? Kein stundenlang geschmorter Braten, liebevoll gefülltes Hendl oder erinnerungsträchtiges Moussaka. Sondern die Gemüsesuppe von Mama. Mit Nockerl bitteschön, ja sogar Petersilien-Nockerl. Und sie hat ziemlich genauso wie ihre geschmeckt, nur ohne Maggikraut, denn das haben wir noch nicht im Garten.

Soviel zum Thema Aufbruch ins neue Zuhause.
In Wirklichkeit sind wir dort zuhause wo wir uns einfach nur wohlfühlen. Das kann in den eigenen vier Wänden, im Haus der Eltern, der Großeltern, auf dem Rücken eines Pferdes, eines Drahtesels, im Auto, in der Natur oder im Flugzeug sein. Hauptsache es gibt Mamas Gemüsesuppe mit Nockerl.

Zubereitung Gemüsesuppe mit Petersilien-Nockerl

Suppe

  • 1/2 Stange Lauch
  • 2 Karotten
  • ein kleines Stück Sellerie
  • 1/2 Karfiol
  • eine Handvoll frische Petersilie
  • 2L Gemüsebrühe
  • Salz & Pfeffer
  • Maggikraut
  • etwas Sonnenblumenöl

Nockerl

  • 1 Ei
  • 1 TL lauwarmes Wasser
  • 4 EL griffiges Mehl
  • 1 EL gehackte Petersilie
  • eine Prise Salz
  1. Zuerst das Gemüse, also den Lauch, die Karotten, den Sellerie, sowie einen halben Karfiol klein schneiden und in etwas Öl anbraten. Wer mag kann auch noch 1-2 klein gewürfelte Kartoffel hinzugeben.
  2. Mit 2L Gemüsebrühe aufgießen und mit Salz, Pfeffer und einer Handvoll frischer Petersilie würzen. Etwas Maggikraut zur Suppe geben und aufkochen.
  3. Währenddessen ein Ei, einen Teelöffel lauwarmes Wasser mit 4 EL griffigem Mehl, einem Esslöffel gehackter Petersilie und einer Prise Salz zu einem glatten Teig anrühren. Das geht ganz einfach mit einer Gabel.
  4. Mit Hilfe von zwei kleinen Löffeln Nockerl formen und in die kochende Suppe geben. Solange fortfahren bis der Nockerl-Teig aufgebraucht ist. Nun die Suppe etwas zurückdrehen und ca. 30 Minuten köcheln lassen.

Moizeit!

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Marie

    Ohh! Die Suppe wird sofort nachgekocht. Manchmal braucht man einfach das „Zuhause-Gefühl“.
    Darf ich dich fragen, woher die Kommode aus dem ersten Bild ist?
    grüßee..

    1. meli

      Ja die Suppe musst du unbedingt probieren, die ist der HAMMER! 🙂
      Die Kommode hab ich vom Interio bei SCS!
      Liebgruß

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