auch: die ersten Frühlingsboten
Sie sind winzig und doch von beachtlicher Größe, wenn man an ihre vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten denkt. Sie sind so gut wie nie allein, man findet sie nur in einer großen Gruppe. Mit ihren weißen, manchmal auch zartrosa Blüten und den gelben kleinen Tupfern zieren sie langweilige Wiesen und Rasenflächen. Gänseblümchen!
Auch Augenblümchen, Maßliebchen, Mondscheinblume und Tausendschön genannt. Schön sind sie ja wirklich, diese kleinen, lieblichen Blümchen und tausende säumen unsere Wiese im Garten jedes Jahr. Eigentlich sind wir uns sehr ähnlich, die Gänseblümchen und ich. Auch ich bin nicht gern alleine, warte den ganzen Winter, dass endlich wieder der Frühling kommt und richte auch mein Köpfchen, so gut und so oft es geht, zur Sonne. Wenn es mal regnet oder die Sonne untergeht schließen sich die Blüten, auch hier eine Gemeinsamkeit! Denn bei Regen bin ich sowieso meist schlecht gelaunt und will gar nicht aus dem Bett raus. Ich sollte es wie das Gänseblümchen machen und erst wieder rausgehen, wenn die Sonne wieder scheint.
Gänseblümchen sind einfach ganz toll, man kann mit ihnen Salate verfeinern, Kuchen dekorieren, sie einlegen, einen Gänseblümchentee trinken oder sich einfach an ihrer Schönheit erfreuen. Außerdem werden Gänseblümchen heilende Wirkungen nachgesagt. Auch Mag. Petra M. Klikovits hat sich für ihr Buch „Was wir vom Gänseblümchen lernen können“ von der großen kleinen Pflanze inspirieren lassen und nimmt den Leser mit auf eine Reise zur eigenen Persönlichkeit, gespiegelt in der Mannigfaltigkeit der Natur. Wer sich also für die psychologische Wirkung der Natur auf die Gesundheit interessiert, oder auch einfach Gänseblümchen mag, dem kann ich das Buch nur ans Herz legen.
Grund genug für mich ihnen ein wenig Aufmerksamkeit zu schenken und einen leckeren Gänseblümchenhonig zu machen. Ob ihrs glaubt oder nicht, es schmeckt wirklich wie Honig, nur ohne Bienchen eben.
Zubereitung
für den Gänseblümchenhonig muss man zuerst die Köpfchen von 250g Gänseblümchen pfücken. Diese werden dann mit zwei Scheiben Bio Zitrone und 1l Wasser in etwa 10 Minuten aufgekocht. Danach lässt man den Sud mit den Blüten abkühlen und über Nacht ziehen. Dann werden die Blümchen ausgepresst, ich habe dafür ein sauberes weißes Geschirrtuch verwendet. Den Sud lässt man dann aufkochen und gibt den Gelierzucker hinzu. Das Ganze so lange einkochen lassen bis eine dickflüssige Konsistenz ensteht. Mit einer Gelierprobe auf einem glatten Teller kann man überprüfen ob der Honig dick genug ist. Falls nicht kann man noch ein wenig Zucker hinzufügen. Wenn der Honig geliert, mit einem kleinen Trichter in saubere Gläser abfüllen und kalt stellen. Wir haben den nach Frühling duftenden Honig gleich auf Butterbrot verkostet! Uuuuuuuuua guat!
Pfiat eing God!
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