das beste Speck-Zwiefü Brot der Wöt!
Gutes Brot zu backen ist nicht so einfach. Die Herausforderung allein ist es aber nicht, die mich so fasziniert an diesem ur altem Handwerk. Ich will nicht nur, dass das Brot saftig (nicht speckig) ist und gut schmeckt, sondern auch, dass die Rinde knusprig ist, das Brot eine gleichmäßige, mit Luftbläschen durchzogene, Konsistenz hat und die Gewürze nicht den Eigengeschmack reinen Vollkornmehls überdecken. „A guads Brot bleibt a Wochn laung frisch“ hat mein Opa, ehemaliger Bäckermeister, immer gesagt.
Kein Brot gleicht dem Anderen. Es kommt auf die Hände an, die es formen und auf die Knettechnik. Und darin bin ich gar nicht mal so schlecht! Als kleines Mädchen habe ich mich oft in die Bäckerei geschlichen um beim Brotbacken zuzusehen. Das Tempo in dem die Bäcker die Hunderten Brotlaibe schön gleichmäßig geformt und in die Körberl geschupft haben, hat mich immer schon gefesselt. Auf das Feingefühl und die Fingerfertigkeit kommt es beim Brot backen an – und wenn keiner hinsah habe ich mir ein kleines Stück Teig stibitzt und bin damit ans hintere Ende des Bäckertisches marschiert, um meine eigenen kleinen Laibe zu formen. Zugegeben Sie waren nicht die schönsten, aber gelobt wurden meine „kreativen“ Brötchen immer. Klarerweise wurden meine Brote auch fertig gebacken und ich freute mich immer unheimlich über meine kleinen Meisterwerke. Zum Frühstück wurden sie dann von allen verkostet und für gut befunden- und ich hatte einen neuen Anspurn der Backstube wieder einen Besuch abzustatten. Natürlich muss man zugeben, dass ein Laib Brot aus einem originalen Brotbackofen unverwechselbar schmeckt und es ist schwer in einem kleinen Haushaltsbackrohr so tolles Gebäck zu zaubern. Aber einen Versuch ist es Wert.
Sonntag Abend, bei Betrachtung der vertrockneten Rafterl in unserer Brotbox, kam die große Sehnsucht nach frischem, knusprig gebackenem Brot. Also habe ich kurz unsere Mehlreserven gecheckt und beschlossen ein rustikales Speck-Zwiefü Bauernbrot zu backen. Das Mehl und die Hefe waren schnell verarbeitet und während ich mich um die Röstzwieberl und Speckwürfel kümmerte, ging der Teig auch schon etwas auf. Das Teigkneten weckte diese wunderschönen Kindheitserinnerungen und der Duft führte dazu, dass ich die Zeit vollkommen vergas. Der warme Brotteig schmiegte sich um meine Fingern, während ich die gerösteten Zwiebel und den Speck einarbeitete. Er war weder zu klebrig, noch zu trocken und rasch hatte ich wieder Routine. Zehn Minuten vergingen wie im Flug und nach 40 Minuten Ruhezeit musste ich schon die vorbereitete Form gegen eine größere tauschen.
Als das Brot dann fertig gebacken war und unser Haus mit dem wohligen Duft gefüllt war kamen dann alle aus ihren Zimmern herausgekrochen und es folgte die große Verkostung. Unter kritischen Blicken wurde das Speck-Zwiefü Bauernbrot dann angeschnitten und wie die erste Scheibe fiel, folgte kam das große Staunen. Das Speck-Zwiefü Bauernbrot sah nicht nur Opas Broten zum Verwechseln ähnlich, es schmeckte auch genauso gut. Der Tisch wurde mit allem gedeckt, was der Kühlschrank hergab. Wurst, Käse, Kren, Paradeiser, Paprika, Butter und frischer Schnittlauch wurden hergerichtet. Aber besonders freute mich, dass das Brot sogut wie ohne Belag blieb, weil es einfach pur so unglaublich gut schmeckte. Mit Mamas Lob „in meiner ganzen Brotbackkarriere habe ich noch kein so gutes Bauernbrot zusammengebracht“, fiel dann auch die Entscheidung, dass dieses Rezept unbedingt auf meinem Blog veröffentlich werden muss. Et voilá – hier zu dem gschmackigen Rezept.
Zubereitung Speck Zwiefü Brot
- Zuerst die Trockenhefe mit dem lauwarmen Wasser verrühren. Das Salz und das Brotgewürz zum Hefegemisch geben und mit dem Mehl gut verkneten. Nun den Teig ca. 20 Minuten, mit einem feuchten Tuch zugedeckt, an einem warmen Ort rasten lassen.
- Während der Teig rastet, den Zwiebel schälen und klein schneiden, ebenso den Speck fein würfeln. Den Zwiebel in einem EL Olivenöl und einer Prise Salz rösten. Kurz auskühlen lassen.
- Nun den Speck mit den lauwarmen Zwiebel mischen und mit dem Brotteig gut verkneten. Mindestens 10 Minuten, dann wird er wunderschön flaumig und gleichmäßig. Nach dem Kneten den Teig wieder mit einem feuchten Tuch zugedeckt 40 Minuten rasten lassen.
- Den Ofen auf 250°C Heißluft vorheizen. Um Wasserdampf zu erzeugen eine ofenfeste Form mit Wasser füllen und auf die unterste Schiene des Backrohres stellen.
- Wenn der Teig ungefähr doppelt so groß ist kann man ihn ins Backrohr geben. Entweder in einem Körberl, einem ofenfesten Topf oder einfach auf ein mit Backpapier belegtes Backblech. Nun das Brot zuerst bei 220°C 10 Minuten backen. Danach weitere 35-40 Minuten bei 180°C backen. Hin und wieder mit Wasser bestreichen damit die Kruste nicht so austrocknet.
Schmeck unglaublich lecker! Am besten noch warm mit Joghurtbutter bestreichen.
Moizeit!
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