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Man weiß nie, was man bekommt – Spätzlepfanne mit Morcheln

Wer mit den Jahreszeiten lebt und arbeitet, der weiß, dass das Leben wie eine Schachtel Pralinen sein kann: man weiß nie, was man bekommt. Manchmal ist es anstrengend und hart, vor allem wenn die Natur andere Pläne hat als man selbst.

So ging es Mitte April vielen Obst- und Weinbauern, als sie versuchten gegen den Spätfrost anzukämpfen um die jungen Triebe, und damit die zukünftige Ernte, zu schützen. Jede Saison, hält ihre eigenen Herausforderungen für uns bereit, aber ebenso jede Menge schöne Überraschungen, wie einen Korb voll frischer Morcheln frisch aus dem Wald vom Leithagebirge.

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Das Wetter hat uns heuer Mitte April einen Streich gespielt und wie schon im letzten Jahr mit einem enormen Kälteeinbruch überrascht. Eine große Herausforderung und schlaflose Nächte für viele Obst- und Weinbauern in Österreich, da die Vegetation aufgrund der vorhergehenden Sonnentage schon etwas weit fortgeschritten war. Die Winzer aus unserer Region haben, als sie die schlechte Wetterprognose erhalten haben (0 bis -2 °C), vorgesorgt, und hunderte Strohballen am Rande der Weingärten platziert, um damit zu „räuchern“ und die jungen Triebe vor dem Frost zu schützen.

Als es dann so weit war und das Thermometer immer weiter herunter kletterte trafen sie sich um 3 Uhr früh um gemeinsam dem Frost den Kampf anzusagen. Dafür wurden die vorbereiteten Strohballen angezündet und daraufhin gleich wieder gelöscht, um die Weingärten flächendeckend in eine dichte Rauchwolke zu hüllen. Dabei ging es nicht darum, die Temperatur in Bodennähe zu erhöhen, sondern eine zu schnelle Erwärmung durch die Sonneneinstrahlung am Morgen zu vermeiden. Wie es derzeit aussieht, ist es den Winzern in unserer Umgebung größtenteils gelungen, da die Temperatur wirklich nur an der Kippe war, leider hatten aber einige Kollegen aus anderen Teilen des Landes weniger Glück. Das wahre Ausmaß der Kältewelle wird sich allerdings erst zu einem späteren Zeitpunkt zeigen. Wir können nur hoffen, dass die Pflanzen stark genug sind und sich die Ausfälle in Grenzen halten.

Das „Schwammerlwetter“ wie man bei uns sagt, sorgte aber auch für etwas andere Überraschungen, zum Beispiel in Form von großen wunderschönen Morcheln. Mein Onkel hat sie uns aus dem Wald am Rande des Leithagebirges in Parndorf mitgebracht, und ich war ganz hin und weg davon. Meine Oma hat sie früher, als wir sie frisch vom Sammeln aus dem Wald heimbrachten, genauso wie Schnitzel paniert und wir haben sie mit einem Erdäpfel-Zeller-Salat genossen. Manchmal aber, wenn die Ernte besonders üppig ausfiel, gab es eine Art Morchelgulasch, mit rotem Paprikapulver, Zwiebel und Erdäpfeln. Ich wollte einmal etwas anderes versuchen, und habe kurzerhand eine rustikale Spätzlepfanne mit Morcheln kreiert, inspiriert aber von Omas Kreation mit Paprikapulver. Geschmeckt hat sie Spätzlepfanne hervorragend, gemessen daran, wie schnell sie doch weg war. 😉

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Spätzlepfanne mit Morcheln
für 4 Personen

Spätzle

  • 400 g Mehl glatt
  • 1 TL Salz
  • 1 EL Olivenöl
  • 200 ml Wasser
  • 3 Eier
  1. Alle Zutaten schön glatt rühren und den Teig ca. 20 Minuten ruhen lassen.
  2. Nudelwasser salzen und zum köcheln bringen. Der Nudelteig an sich sollte eine zähflüssige Konsistenz aufweisen.
  3. Die Spätzle mit einem Spätzle-Sieb bzw. einer Spätzle-Riebe in das wallende Wasser reiben.
  4. Die Spätzle nach 3–4 Minuten vorsichtig herausheben und abtropfen lassen, sobald sie an der Oberfläche schwimmen.

Gebratene Morcheln

  • 2 EL Butter
  • 1 Zwiebel
  • 1 Knoblauchzehe
  • 400 g frische Morcheln
  • 1/2 TL Paprikapulver rosenscharf
  • 1 TL Paprikapulver edelsüß
  • 1 EL mittelscharfer Senf
  • 200 ml Schlagobers
  • 100 ml Weißwein, trocken
  • 1/2 Bund frische Petersilie
  • Salz, Pfeffer
  1. Butter in einer großen Pfanne zerschmelzen.
  2. Zwiebel und Knoblauch darin rösten, die Morcheln in beliebig große Stücke schneiden, zugeben und ebenfalls anbraten.
  3. Senf und Paprikapulver zufügen und sobald die Pilze eine schöne Farbe aufweisen, mit Weißwein ablöschen.
  4. Schlagobers hinzufügen, die Pilzsauce 3–5 Minuten köcheln lassen, Petersilie hacken und untermischen und mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Pfiat eing God,
das Mundwerk

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