You are currently viewing Im Paradeiserrausch!

Im Paradeiserrausch!

Texas Star, Ochsenherz, Gold Nuggat, Lime Green, Carorich, Kotlas, Yellow Cherry, Shenghuang Cherry, Hawaiian Pineapple, Tiger Torn, Rosenquarz, Mirabella, Wonderlight und last but noch least das schöne kleine Schneewittchen. Ich bin im Paradeiserrausch. Wer mich süchtig gemacht hat? Erich Stekovics. Zu prägend waren die Genussstunden in seinem Paradeiser-Paradies. Der Dank für diesen tollen Sommerabend gilt meinen lieben Eltern für das großartige Geburtstagsgeschenk. Seit ich meinen Blog im März diesen Jahres gestartet habe bin ich nicht nur nach Paradeisern süchtig sondern nach allem was die Natur um mich herum freigibt. Überall tun sich Türen auf und ich stolpere von einem großartigen saisonalen Produkt oder Produzenten zum nächsten. Pannonien, das Burgenland, ja Österreich ist atemberaubend und erst wenn man genau hinsieht, bemerkt man, dass man im Paradies lebt. 700x470_stekovics

700x470_stekovics2

700x470_stekovics3

679 Paradeiser Sorten hat Erich heuer gepflanzt. Insgesamt sind es 60.000 Pflanzen, die sowohl auf dem Feld als auch (die schwierigeren, regenempfindlicheren Sorten) im Folientunnel wachsen. Und vor allem hat er über 7000 Sorten Paradeiser in seinem Archiv, was zeigt, wie sehr ihm die Biodiversität am Herzen liegt. Wie er es schafft ein so buntes Spektrum an Paradeisern zu kultivieren? Nicht Gießen. Ja, ihr habt richtig gehört! Das Geheimnis ist so einfach und doch so schwierig für manche Menschen. Für Gießer eben. Paradeiser DÜRFEN nicht gegossen werden, auch wenn es noch so viel Freude macht.

Weiters bettet der Kaiser der Paradeiser seine Pflanzen auf Stroh und verzichtet darauf, sie hochzubinden. Stroh macht es nervigem Unkraut schwieriger zu gedeihen und hält die Feuchtigkeit im Boden. Besonders in unserer Region, hier im Seewinkel, auf der Sonnenseite Österreichs herrschen optimale Bedingungen für den Tomaten-Anbau. Was gerade den Seewinkel auszeichnet? Sein erfrischender Wind. Denn durch ihn werden Paradeiser immer wieder abgetrocknet, damit sie ja nicht zu viel Feuchtigkeit haben.

Erich ist ein sehr humorvoller Mann und baut während der Führung durch sein Paradeiserfeld immer wieder kleine Scherze ein. Er hält unsere 20-köpfige Gruppe bei Laune und sagt schon zu Beginn zu den Besuchern: „Esst ruhig, kostet alle Paradeiser! Sind sie nicht herrlich?! So bleiben am Ende die wirklich guten Sorten für mich alleine übrig.“

700x470_stekovics4

700x470_stekovics5

700x470_stekovics6

700x470_stekovics7

Die Paradeis ist eine genügsame Pflanze, sie könnte auch ohne Erde überleben – deshalb ist sie auch so wunderschön in kultivierter Landwirtschaft. Am liebsten hätte sie es aber ohne Erde, wie in den Anden, wo sie sogar auf Steinen und Felsen wächst. Erich weißt immer wieder darauf hin, dass zuviel Wasser Gift für die Tomaten ist und sie umbringt. Was viele nicht wissen – wenn die Blätter erst mal trocken werden ist das ein Indiz für die ersten reifen Paradeiser. Wer dann also mit dem Schlauch oder der Gießkanne anmaschiert, der wird nichts ernten. Ernsten wollen die Gärtner sagt Erich, viel lieber wollen sie gießen. Aber man kann es ja nächstes Jahr nochmal probieren. Denn je öfter man am selben Feld kultiviert, desto schöner werden sie, die Paradeiser.

Die Paradeiser hier sind wahre Juwelen. Gemeinsam mit einer Praktikantin hebt Erich eine Pflanze hoch – und es ist berührend was sich unter ihr verbirgt. In allen Gelb- und Grünnuancen bezirzen uns kleine Beeren der Paradeis. Es ist unbeschreiblich wie viele Früchte so eine kleine Pflanze tragen kann. Ich sage bewusst Beeren, weil ich bei der Tour erstmals gehört habe dass Tomaten botanisch gesehen zum Beerenobst gehören. Naheliegend, wenn man die schönen Kügelchen genauer betrachtet.

700x470_stekovics8

700x470_stekovics9

700x470_stekovics10

700x470_stekovics11

700x1000_stekovics11

700x470_stekovics12

700x470_stekovics13

700x470_stekovics14

700x470_stekovics15

Wieso auch Erich bei der Tour einmal von Paradeisern und einmal von Tomaten spricht? Weil die Frucht bei den Azteken Tomate hieß und nur in Ostösterreich den Namen Paradeiser hat. Christoph Columbus war es, der uns die Beutelfrucht gebracht hat, nur leider kannte sie hier niemand. Weil man aber annahm, dass sie vom Paradies heruntergefallen ist bekam sie ihren neuen Namen: Paradeis. Wie schon gesagt, wir leben im Paradies. 

Ich kann nur jedem ans Herz legen, der Paradeiser in Töpfen, im Garten, auf Feldern kultiviert, oder auch einfach nur gerne in der Natur ist, Erich einmal einen Besuch abzustatten. Es ist beeindruckend und gleichzeitig berührend wie er mit und von seinen Paradeisern spricht und wie vielseitig eine Pflanze sein kann.

700x470_stekovics16

700x1000_stekovics20

700x1000_stekovics19

700x1000_stekovics18

Schreibe einen Kommentar

*