Die Modefarbe der Saison auf die Teller zu bringen – das ist die Idee hinter dem Kochbuch „Pflücksalat & Blattspinat“ von Yvonne Schwarzinger, welches heuer im Löwenzahn Verlag erschienen ist.
Ein Thema, das ich sehr spannend finde und auch in den Küchen der Spitzengastronomie immer mehr Beachtung findet. Es ist kein Geheimnis, dass auch die „Green Smoothies“ ihren Teil zur Beliebtheit von Rucola, Grünkohl und Co. beigetragen. Doch die Rezepte im Kochbuch „Pflücksalat & Blattspinat“ gehen weit über Green Smoothies hinaus und präsentieren sowohl klassische, als auch neu interpretierte Rezepte, Smoothies, Salate und Basics, wie auch Suppen und Vorspeisen, Beilagen und Hauptgerichte. Spannend sind aber auch die Kapitel Süßes & Knuspriges, sowie Dressings. Alles Rezepte sind vegetarisch, mit Einflüssen aus der österreichischen und italienischen Küche, aber auch Anklängen aus Asien und dem Orient.
Zwischen den Rezepten findet man in alphabetischer Reihenfolge nähere Informationen zu den einzelnen Gemüsesorten, erhält Anregungen zur Zubereitung, erfährt Tipps und Tricks.
Etwas das ich immer schon mal ausprobieren wollte ist Mangoldsuppe. Im Moment überwuchert der Mangold wieder einen Großteil unseres Gemüsegartens und ich liebe den Geschmack der großen Blätter. Deshalb war für mich auch sofort klar welches Rezept aus dem Buch ich euch vorstellen werde. Außerdem gefiel mir die Einfachheit und Regionalität des Rezeptes, wie auch bei vielen anderen in dem Kochbuch. Kombiniert mit Ziegenfrischkäse findet sich die Mangoldsuppe nun auf alle Fälle öfter bei uns auf den Tellern.
// Dadurch, dass die Stängel unseres Mangold unterschiedliche Farben haben ist auch unsere Suppe nicht so satt Grün geworden wie auf dem Bild im Buch abgebildet.
Mangoldsuppe
Zutaten
für 4 Personen
- 500 g Mangold
- 50ml Olivenöl
- Muskatnuss, frisch gerieben
- 1 kleine mehlige Kartoffel
- 70 g Butter
- 1 weiße Zwiebel, fein geschnitten
- 750 ml Gemüsebrühe
- 150 g Schaf- oder Ziegenfrischkäse
- 1 Prise Zucker
- Meersalz
- schwarzer Pfeffer aus der Mühle
- Olivenöl zum Verfeinern
Zubereitung
- Den Mangold waschen und die grünen Blätter von den Blattrippen schneiden. Die Blätter in Salzwasser 2 Minuten blanchieren, kalt abschrecken, leicht ausdrücken und zusammen mit dem Olivenöl mit dem Stabmixer pürieren. Das Püree mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss abschmecken und beiseite stellen.
- Die Mangoldstiele in feine Streifen schneiden. Die Kartoffel schälen und und in Würfel schneiden.
- Die Hälfte der Butter in einem Topf aufschäumen lassen und darin die Zwiebeln und die Kartoffelwürfel farblos anschwitzen. Mit der Gemüsebrühe ablöschen und die Mangoldstiele zugeben. Alles etwa 15 Minuten bei mittlerer Hitze weich kochen lassen.
- Die Suppe mit dem Stabmixer pürieren und durch ein feines Sieb streichen. Das Püree von den Mangoldblättern einrühren und die Suppe nochmals aufkochen lassen. Die restliche Butter in die Suppe mixen und diese mit Salz, Pfeffer und einer Prise Zucker abschmecken. Mit einem Löffel Frischkäse und etwas Olivenöl beträufelt servieren.
TIPP
Wenn es einmal schneller gehen muss, können Sie die Grünen Mangoldblätter auch mit der Suppe kochen. Allerdings geht dabei die intensive grüne Farbe verloren. Behelfen können Sie sich in diesem Fall, indem Sie am Schluss noch 2–3 Esslöffel passierten TK-Spinat in die Suppe einrühren.
Besonders spannend finde ich den Hinweis der Autorin, dass ein gelungenes Gericht immer auf den Unterschieden seiner Komponenten beruht. So weist Yvonne Schwarzinger darauf hin, dass, wenn ein Teil einer Speise bitter ist, ein anderer süß sein sollte. Man etwas Weiches oder Cremiges am bestem mit etwas Knackigem kombiniert und Zutaten, die sehr viel Fett enthalten, besonders durch eine säuerliche Komponenten zur Geltung kommen. Yvonne Schwarzinger regt an, ihre Rezepte als Basis herzunehmen und selbst kreativ zu werden und mit den Zutaten zu experimentieren. Dieses Wissen hat sie natürlich auch in die Rezepte eingebaut, wie zum Beispiel Chicoréesalat mit Granatapfel, Sandwich mit Blutdampfer, Mozzarella und Paprika oder Radicchiobrioche.
Ein sehr gelungenes Kochbuch das beweist wie vielseitig Pflücksalat und Blattspinat sind und dass sie auch geschmacklich einiges zu bieten haben. Nicht zu vergessen die Optik des Buches, da das Design und Layout sehr geschmackvoll und zum Thema passend gewählt wurde und auch die Fotografien machen Lust sofort mit dem Kochen zu beginnen. Eine Kochbuch-Empfehlung von mir für alle, die die zarten Blätter näher kennen lernen möchten und bereit sind, sich geschmacklich auf Entdeckungsreise zu begeben.
Vielen Dank an den Löwenzahn Verlag, der mir dieses Kochbuch zur Verfügung gestellt hat.