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Für später aufheben? Diesmal nicht. Buchweizenkuchen mit den letzten Brombeeren

Es ist immer das Gleiche. Fürsorglich pflücke ich im Spätsommer die letzten Früchte von den Bäumen und Sträuchern um sie für die weniger bunte Jahreszeit einzufrieren. Sind sie einmal in der Gefriertruhe gehe ich sparsam damit um. Äußerst sparsam. Aber diesmal nicht. Nicht mit mir! 
Denn was passiert üblicherweise?  Plötzlich ist es Frühling, die ersten Erdbeeren wachsen im Garten und die Eistruhe geht beinahe über. Es ist ein komisches Gefühl den wohlbehühteten Vorrat an Brombeeren anzugreifen. Zwei kleine Tassen davon sind es nur, die ich davor schützen konnte, nicht gleich beim Pflücken im Mund zu landen. Das macht sie zu etwas äußerst besonderem. Wenn ich so über mich nachdenke muss ich ja eigentlich lachen, denn mit Oma schimpfe ich immer, wenn sie sagt ich darf das „Sonntagsgeschirr“ nicht an einem Montag aufdecken. Oder wenn ich im Wohnzimmer bei ihrem wunderschönem Porzellan-Kaffeeservice vorbei gehe, welches noch nie, ja wirklich noch nie in den Genuss weicher Lippen kam. Bei Oma finde ich das konservativ und „gspoasig“ wie es bei uns genannt wird. Doch eigentlich bin ich, wenn es um meine eingefrorenen Früchte geht ja nicht viel anders, ich hebe sie für besondere Momente auf.

Ich wette das kennt ihr alle nur zu gut? Vielleicht nicht mit Früchten oder Porzellan-Service, aber wie sieht es aus mit besonders teuren Ölen, Parfums, Kleidern, Schmuck, Silberbesteck, Weinen? Erwischt? Gut so. Denn ich fühle mich gerade auch erwischt!

Also stürme ich zur Gefriertruhe, schnappe die größte Schale gefrorene Brombeeren die ich finde, lasse sie bei Raumtemperatur auftauen, und beginne sofort einen Kuchen damit zu backen. Denn ich habe heute einfach Lust darauf. Und glaubt mir, als der Kuchen fertig war, war es ein besonders besonderer Moment.

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Bei meinem letzten Besuch in der Hofkramerei, dem besten Hofladen, den ich jemals besucht habe, habe ich mich mit ganz tollen Bio Mehlen von der Rosenfellner Mühle eingedeckt und ich freue mich schon, jedes einzelne davon auszuprobieren. In der Hofkramerei am Hödlgut, die in Oftering, in der Nähe von Linz ist, gibt es aber neben Bio-Getreide auch Frischfleisch, frisches Gemüse, Säfte, Naturkosmetika, Bio-Gebäck und Produkte von Betrieben, die Pferdekraft zur landwirtschaftlichen Bewirtschaftung einsetzen. Die beiden Betreiber der Hofkramerei, Eva und Wolfgang, haben dafür sogar ein eigenes Siegel, zur Kennzeichnung der Prädikat-Pferdvoll-Produkte entwickelt. Solltet ihr einmal in der Gegend sein, müsst ihr dem Demeter-Betrieb und ihrem Hofladen unbedingt einen Besuch abstatten! Außerdem erstrahlen ihre Logos ( ja, Mehrzahl – denn die beiden sprühen nur so vor Ideen und großartigen Umsetzungen), ihre Werbematerialien und ihre Website bald in neuem Glanz. Eva und Wolfgang haben mich dafür kontaktiert und das Projekt ist eindeutig eines meiner Herzens-Projekte. Ich bin also schon gespannt was ihr dazu sagt wenn es so weit ist! Bald, ganz bald! 🙂

Für den Brombeerkuchen habe ich das Bio-Buchweizenmehl der Rosenfellner-Mühle verwendet. Buchweizen schmeckt zwar wie Getreide, es ist aber nicht mit Weizen und anderen Getreidearten vergleichbar. Buchweizen ist nämlich ein Knöterichgewächs und somit frei von Gluten und Weizenlektinen. Es ist eine gesunde Alternative zu Getreide und liefert noch dazu hochwertiges Eiweiß. Außerdem senkt es den Blutzuckerspiegel, den Blutdruck, hilft bei der Regulierung des Cholesterinspiegels und enthält zusätzlich noch eine hohe Menge an Vitalstoffen. Ein Wunder-Lebensmittel also, dem eindeutig mehr Beachtung geschenkt werden sollte. Man kann damit eigentlich alles machen, sowohl Brot, Gebäck, Kuchen, Salate, wie Beilagen. Probiert es einfach aus, es ist nämlich besonders spannend damit ein wenig zu experimentieren!

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Zubereitung Buchweizenkuchen mit Brombeeren

  • 200 g Buchweizenmehl
  • 100 g geriebene Mandeln
  • 2 TL Weinsteinbackpulver
  • 1 TL Zimt
  • eine Prise Salz
  • 120ml Ahornsirup
  • 80ml Sonnenblumenöl
  • 80 ml Joghurt oder Milch
  • 200 g Brombeeren (oder andere Beeren)
  • 2 Eier
  • Butter und Mehl für die Form
  1. Buchweizenmehl, Mandeln, Backpulver, Zimt und eine Prise Salz vermischen.
  2. Die Eier mit dem Ahornsirup, dem Sonnenblumenöl verquirlen, das Joghurt ebenfalls damit vermengen.
  3. Die flüssigen zu den trockenen Zutaten gießen und mit einem Kochlöffel miteinander vermengen.
  4. Eine Kastenform ausbuttern und mit Buchweizenmehl bestauben.
  5. Den Teig einfüllen und im vorgeheizten Backrohr 35–40 Minuten bei 180°C backen. Mit einer Stäbchenprobe feststellen, ob  der Teig eventuell schon früher fertig ist (wenn nichts mehr am Stäbchen kleben bleibt ist der Kuchen fertig).
  6. Am besten schmeckt der Kuchen mit Schlagobers, der ebenfalls mit Brombeer- oder Himbeermarmelade vermischt wurde.

Moizeit,
das Mundwerk

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Sarah Dicker

    Liebe Meli, dieses „für später aufheben“ kommt mir mehr als bekannt vor, aber ich hab diesen Grundsatz aus unserer Küche verbannt. Man darf sich auch selbst was Gutes gönnen. In meiner Gefriertruhe warten noch ein paar Schätze, die an den letzten Sommer erinnern – diesen Brombeerkuchen werde ich bestimmt nachbacken. Einfach so – für uns!

    1. meli

      Ich hab mir auch vorgenommen ihn aus unserer Küche zu verbannen und ab sofort immer alles zu verkochen worauf ich Lust habe! Na dann ran an die Gefriertruhe 🙂

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