Als eine Mama die selbstständig ist und von zuhause aus arbeitet muss ich so so so vorsichtig mit meiner wertvollen (Arbeits-)Zeit umgehen. Die ersten Monate nach der Geburt meiner Tochter habe ich pausiert, doch seit sie in etwa 6 Monate alt ist, arbeite ich die meiste Zeit auch nebenbei, also eigentlich nicht „nebenbei“, sondern wenn sie schläft, oder die Großeltern bzw. ihr Papa auf sie aufpassen. Vor allem wenn ich einmal ein größeres Projekt habe, das meine volle Aufmerksamkeit braucht.
In den letzten Monaten habe ich eine Art „gute Gewohnheiten“ etabliert, die es mir erleichtert haben, Mama zu sein und gleichzeitig berufstätig und selbstständig zu sein. Es ist absolut nicht immer einfach und es gibt Tage da bin einfach nur erschöpft und frage mich wohin das Ganze führen soll. Ich habe auch sehr oft mit dem Gedanken gespielt alles bleiben zu lassen und mich voll und ganz meiner Rolle als Mama hingeben (das wirklich absolut genug ist!), manchmal denke ich ich sollte es auch. Aber die die mich gut kennen wissen es und vor allem weiß ich es selbst – ich könnte das nicht. Ich LIEBE meinen Job. Ich BRAUCHE Herausforderungen. Ich kann nicht still sitzen und ich wäre auch keine entspannte Mama hätte ich meinen Beruf nicht als Ausgleich dazu. Ich habe einmal am Blog von „wasfürmich“ gelegen: „Wenn ich Vormittags arbeite, bin ich Nachmittags eine bessere Mutter.“ – und den Satz kann ich zu 100% unterschreiben. Ich bin dann ausgewogener, mit mir selbst im Reinen und kann mich dann auch voll und ganz meiner Tochter hingeben. An manchen Tagen platzt mein Kopf fast vor Ideen und die Füße können gar nicht so schnell laufen um alles an einem Tag unter zu bringen. Dennoch ist mir das Wichtigste, dass es meiner Tochter gut geht und ich genügend Zeit mit ihr verbringen kann. Dass sie so oft es geht meine volle Aufmerksamkeit bekommt und wir gemeinsam die Welt erkunden.
Ich muss aber dazusagen ich habe Glück mit meinem Job. Früher war ich selbstständige Grafikdesignerin und Bloggerin, was mir zwar die freie Zeiteinteilung ermöglichte, mich aber dennoch bis zu 60 Stunden die Woche an den Computer fesselte. Nach der Geburt meiner Tochter habe ich beschlossen, dass ich es so nicht mehr möchte und habe begonnen mir mit meiner Sommerküche einen Traum zu erfüllen. Dort gebe ich Workshops und veranstalte Foodtouren. Das macht mich zum einen viel glücklicher als vor dem Computer zu sitzen weil ich endlich unter Menschen bin und mich austauschen kann, zum anderen ist es für mich aber mit Kind auch viel einfacher planbar. Ich weiß schon Wochen davor die Tage an denen ich arbeiten muss(Vorbereitung, Workshop-Tag und Nachbearbeitung, Aufräumen etc.) und kann mir das somit gut mit den Großeltern oder Freunden ausmachen. Vieles was die Workshops betrifft, wie Einkäufe etc. organisiere ich davor und Stella kommt einfach mit. Und ich weiß, es ist wirklich ein sehr ungewöhnlicher Job und ich bin mehr, wirklich, das könnt ihr mir glauben, mehr als dankbar dafür.
Es gibt aber ein paar Tricks, die mir helfen von Zuhause aus zu arbeiten, und sich auf viele Jobs bzw. auch auf den stressigen Alltag als Mama umlegen lassen. Einige davon möchte ich hier mit euch teilen.
Meine 5 Tipps für Selbstständige und berufstätige Mamas
- VORBEREITUNG
Bereite so viel wie möglich am Abend zuvor vor und plane den nächsten Tag genau. Wenn ich weiß, dass meine Kleine am nächsten Tag nicht bei mir ist weil ich arbeiten muss, versuche ich schon am Vorabend ihre Tasche, Windeln, Wechselkleidung, Getränk und Jause zu packen bzw. vorzubereiten, um am nächsten Tag dann den Kopf ganz für meine Arbeit frei zu haben. So bleibt der Stress am Morgen aus, alle sind entspannt, im Wissen alles ist schon vorbereitet. Wenn ich weiß, dass all diese Dinge schon bereit liegen, bin ich am Morgen schon wesentlich entspannter und vor allem kann die Zeit die mir mit ihr bleibt so viel effizienter und schöner nutzen. - LISTEN
Ich liebe Listen und vor allem diese abzuhaken bzw. abgearbeitet zu haben. Ich sortiere sie immer nach Dringlichkeit und versuche dann auch so gut es geht mich daran zu halten. Ich weiß, manche halten nichts von Listen – mir helfen sie allerdings den Überblick zu behalten. - ZEIT-LIMITS, KONZENTRATION
Ich setzte mir selbst Zeit-Limits um eine bestimmte Aufgabe bzw. ein Projekt zu bewältigen. Das hält mich bei der Sache und ich bin so viel produktiver, als wenn ich einfach blind darauf losstarte und mich treiben lasse. In der Zeit versuche ich möglichst das Handy zur Seite zu legen, keine Emails zu lesen (das bringt mich immer so sehr raus und ich verzettel mich damit) und Social Media erst in den Pausen bzw. zur bewussten Ablenkung zu nutzen. Manchmal brauche ich das auch, um einfach kurz abzuschalten, und dann neu zu beginnen. - TIMING
Ich versuche wirklich bewusst nur dann zu arbeiten, wenn Stella schläft oder bei den Großeltern ist, denn erstens ist es zur Zeit neben ihr kaum möglich zu arbeiten, da sie ständig am Computer tippen will, in meine Arme, meine volle Aufmerksamkeit möchte oder, wenn sie die mal nicht bekommt, etwas anstellt. Dabei wird sie kreativ, klettert auf Tische, bemalt mit Stiften die Wand und viel weiter brauche ich glaube ich gar nicht ausholen. Außerdem will ich nicht ständig mit mir selbst in Konflikt sein und mir denken „ich sollte jetzt eigentlich nicht arbeiten“, oder „ich hoffe ich ignoriere sie nicht zu sehr“, oder „ich fühle mich wie eine schlechte Mutter“. Ich will ihr wenn wir zusammen und eine gute Mutter sein, auf ihre Bedürfnisse eingeben, mit ihr die Welt entdecken und das, ohne ständig „online“ zu sein. Ich setze mir ohnehin oft sehr große Pläne und Ziele und es ist für mich eindeutig besser, in der gemeinsamen Zeit zu versuchen etwas zu entschleunigen. Es gibt aber auch Dinge, die ich super neben ihr machen kann bzw. wo sie mir helfen kann. Ich hab wirklich meinen Traum-Job und darf Rezepte entwickeln und für Kunden oder meinen Blog fotografieren, den Einkauf, die Prob-Auswahl und meist auch das Kochen mache ich neben bzw. mit ihr. Wenn sie es zulässt und alles gut geplant ist, dann sogar das Shooting. Nur die Nachbearbeitung, die organisatorischen Dinge wie Emails etc. und das Verfassen der Texte ist nicht möglich wenn sie neben mir ist. - GUTE ORGANISATION, INFORMATIONEN WEITER GEBEN
Man kann seine „Kunden“ bzw. Kontakte auch informieren und darauf hinweisen, das man zu bestimmten Zeiten arbeitet. Damit meine ich, dass ich oftmals wenn ich gerade bei meiner Maus bin und beruflich nicht besonders gut verfügbar, mit einem kurzen Email oder einer WhatsApp-Nachricht antworte, wann ich mich rückmelden werde. So weiß das Gegenüber bescheid und kann sich ebenfalls die Zeit demnach einteilen. Oder ich schreibe schon im Vorhinein im Mail dass ich zur Mittagszeit, wenn Stella schläft gut erreichbar bin.
Das waren jetzt meine 5 besten Tipps um als Mama von Zuhause aus zu arbeiten. Wie macht ihr das so, habt ihr auch Tipps? Ich würde mich über Input von euch sehr freuen!
Pfiat eing God,
das Mundwerk