Versteckt hinter einem kleinen Wäldchen, ganz oben auf den Hügeln des Südburgenlandes, findet man auf den Hanglagen die Uhudlertrauben der Familie Weinek. Ein Urlaub am Winzerhof im Südburgenland hat aber neben einem guten Gläschen Uhudler auch erlebnisreiche Übernachtungen in den Kellerstöckeln zu bieten, nicht zu vergessen die g’schmackige Brettljause.
Dem Genuss haben sich Eva und Martin Weinek aus Hagensdorf verschrieben, denn ihnen ist es am wichtigsten, dass die Urlaub am Winzerhof-Gäste die Zeit hier in vollen Zügen genießen können und auskosten. Vor über 30 Jahren haben sie selbst die Liebe zum Südburgenland entdeckt und beschlossen vor 15 Jahren, hier für immer zu bleiben. Ein liebevolles Kellerstöckl mitten in den Weingärten in Heiligenbrunn war es, dass sie einst an diesen wunderschönen Ort brachte.
Heute wohnen Eva und Martin mit ihren Kindern in der kleinen südburgenländischen Ortschaft Hagendorf, wo sie ein altes Bauernhaus im Stil eines Streckhofes restauriert haben und sich auch die Produktionsstätte des berühmten Uhudler, sowie der anderen Weine der Familie Weinek befindet. Ein liebevoller Innenhof lädt zum Verweilen ein, während einem die großen Blätter der Weintrauben Schatten spenden. Auch hier, direkt am Weinbauernhof über dem Verkostungsraum hat man die Möglichkeit sich in einer der beiden Weinlodgen einzuquartieren und die Gastfreundschaft von Eva und Martin zu genießen.
Wer lieber für sich ist und die Natur genießen will ist in den beiden Kellerstöckeln der Familie Weinek besonders gut aufgehoben. Die ehemaligen Weinkeller der Weinbauern wurden in gemütliche, dem früheren Stil entsprechende und doch modern ausgestattete Ferienwohnungen umgebaut. Viele der Kellerstöckl stehen unter Denkmalschutz, weshalb beim Umbau stetig darauf geachtet wird, dem Original möglichst treu zu bleiben. Viele davon, sind auch wie früher noch mit Stroh, anstatt Ziegeln oder Holzschindeln gedeckt. Im Keller des Kellerstöckels lagerten einst bzw. in einigen auch heute noch die Weinfässer der Weinbauern. Im ersten Stock stand früher die Presse und und alle anderen Geräte die zur Verarbeitung benötigt wurden. Ein kleines Zimmer im ersten Stock sicherte den ermüdeten Bauern erholsame Nächte. Heute sind die Kellerstöckl so umgebaut, dass der erste Stock als Ferienwohnung für 2–6 Personen genutzt werden kann. Die Lage der Kellerstöckl ist einmalig, denn es gibt kaum eine idyllischere Art mitten in den Weingärten seinen Urlaub zu verbringen.
Seit kurzem steht auch das zweite Kellerstöckl der Familie Weinek ( Kellerstöckl am Kulmer Weinberg) als Ferienwohnung bereit, und zwar direkt neben dem Buschenschank der Familie. Praktisch, denn so kann man ausgiebig die Weinek-Weine verkosten und herzhaft speisen ohne danach mit dem Auto fahren zu müssen. Wenn aus’gsteckt ist, findet man im Buschenschank Weinek neben kalten Schmankerl wie Speckteller, Aufstrichplatten, Kümmelbraten, eingelegtes Gemüse, Käferbohnen auch warme Delikatessen wie Glaslfleisch, Hauswirschtl vom Moorochsen, Woams Brot mit geräucherter Forelle. Die typischen Mundart-Bezeichnungen zeigen wie wichtig der Familie die kulturelle Identität der Region ist. Viele Speisen und Beilagen werden von Eva und Martin selbst hergestellt, unter anderem wird der Speck selbst geräuchert und Eva liebt es das Gemüse aus dem eigenen Garten einzulegen. Gemeinsam mit ihr haben wir aus ihren eigenen Gurken auch Senfgurken eingelegt, die gemeinsam mit einer deftigen Brettjause serviert werden. Auch das Kräutersalz, welches für sämtliche Speisen verwendet wird, wird von Eva selbst zusammengestellt. Dafür macht sie sich ab und an auf dem Weg zur Kräuterspirale in Eberau, welche von Flora Keckeis initiiert wurde. Über 100 Kräuter findet man auf der Kräuterspirale, welche von Flora und vielen helfenden Händen gepflegt wird und von deren Kräuter jeder sein „Süppchen kochen darf“ wie es auf einer Tafel davor angekündigt wird. Auch wir trafen bei unserem Besuch mit Eva bei der Kräuterspirale auf Flora und wurden sofort von ihrer Motivation angesteckt.
Die Bewahrung des Uhudler liegt der Familie besonders am Herzen, denn diese Rebsorte ist maßgeblich in der Geschichte der Region verankert. Der Direktträger (Rebstöcke, der nicht gepfropft wurden, also auf ihren eigenen Wurzeln wachsen) ist äußerst resistent und wurde nach dem großen Reblausbefall im Jahr 1860 aus Amerika importiert. Uhudler muss also kaum gegen Peronospora und Oidium behandelt werden. Den besonderen Namen „Uhudler“ erhielt der Wein von den Frauen die den Wein kelterten, weil ihr Blick nach übermäßigem Weinkonsum aussah, als der eines „Uhu“…
Anfangs verboten, wurde der Uhudler 1992 in österreichische Weingesetz aufgenommen und darf seitdem in 26 südburgenländischen Mitgliedsgemeinden verkauft werden. Die gängigsten Uhudlersorten wie Ripatella, Concordia, Elvira und Delaware sind als Direktträger aber offiziell in der EU-Verordnung für die Weinerzeugung verboten. Diese vier Sorten gelten in der burgenländischen Weinbauverordnung nun aber bis Ende 2030 als „vorübergehend zugelassene Sorten“, dürfen jedoch nicht als Qualitätswein deklariert werden. Als „Obstwein“ wurde der Uhudler nun in der ersten Hälfte des Jahres 2016 abgesichert. Ein Durchatmen für die Weinbauern, die seit vielen Jahren für die Erhaltung des Uhudler kämpfen. Der Verein „Freunde des Uhudler“ haben maßgeblich zur Bewahrung dieser alten Rebsorte beigetragen und durch Ausbilungen und Kontrollen auch die Qualität des Uhudler verbessert. Alljährlich werden auch Verkostungen durchgeführt, bei denen die Weine auf Sortentypitzität, Sauberkeit und Reintönigkeit verkostet werden. Nur Weine, die diese Prüfung bestehen, dürfen die Bezeichnung „Uhudler„, sowie das Gemeinschaftsetikett tragen.
Die kräftige Rosé-Farbe verdankt der uns bekannte Uhudler übrigens der Cuvéetierung von roten und weißen Uhudler-Trauben. Geschmacklich erinnert er an Walderdbeeren, Himbeeren, Johannisbeeren, vor allem aber den einzigartigen „Foxton“ („Fuchsigkeit“). Etwas, dass man unbedingt probiert haben sollte!
Wunderschön zu sehen, wie vielseitig das Burgenland doch ist. Ich muss ehrlich sagen, die Kellerstöckl sind etwas wirklich ganz besonderes und es wäre schön, solche auch im Nordburgenland zu haben. Doch sie und der Uhudler sind es, die das Südburgenland zu einem ganz besonderen Ausflugsziel machen und fest in der Region verankert sind. Einen Urlaub am Winzerhof kann ich also jedem empfehlen, der Wert auf Authentizität, naturnahen Tourismus, Tradition und Kultur legt, aber auch Wert auf hochwertige Weine, besondere kulinarische Schmankerl und Entspannung legt.
Vielen Dank Eva und Martin für Eure Gastfreundschaft und die Möglichkeit euch bei eurer Arbeit begleiten zu dürfen.
Zubereitung eingelegte Senfgurken
- 2,5 kg Feldgurken
- 500 ml Wasser
- 250 ml Weißweinessig
- 1-2 EL Zucker
- 1 EL Salz; (eventuell 1 Päckchen Einlegehilfe)
- 3 Lorbeerblätter
- 1-2 EL Senfkörner
- Pfefferkörner
- Nach Wunsch auch 1 Dillzweige (bzw. Dillkrone) oder Zwiebelringe
- Für die Marinade alle Zutaten aufkochen und abkühlen lassen.
- Gurken schälen, halbieren und entkernen.
- In Streifen (ca. fingerdick) schneiden und in das Glas schichten
- Mit der abgekühlten Marinade begießen und Gläser gut verschließen. Senfgurken halten – kühl und dunkel gelagert bis zu 6 Monate.