#PALMÖLFASTEN
Es ist in Lebensmitteln, in Kosmetik- und Hygieneartikeln, in Tierfutter, in Agro-Sprit – PALMÖL ist einfach allgegenwärtig. Es ist das am weitesten verbreitete Pflanzenöl der Welt, laut Global 2000 stieg die Palmölproduktion in den letzten 30 Jahren um über 700%. Das ist crazy! Das ist Wahnsinn! Laut FAO verbrauchten wir im Jahr 2014 über 342 Mio. Tonnen Palmöl.
Doch was ist Palmöl überhaupt? Woraus wird es hergestellt?
Palmöl wird aus dem Fruchtfleisch der Ölpalme hergestellt, welches einen 50%-igen Öl-Anteil aufweist. Auch aus den Kernen dieser Frucht kann Öl hergestellt werden, man bezeichnet dieses Öl als Palmkernöl und auch das ist bei uns weit verbreitet. Die Hauptanbaugebiete der Ölpalme sind Indonesien, Malaysia, Westafrika und Südamerika.
Doch warum ist gerade das Palmöl so beliebt?
Der hohe Ölertrag pro Hektar macht es sehr begehrt bei den Landwirten und Großkonzernen, die Ölpalme ist genügsam und stellt wenige Ansprüche an den Boden, benötigt aber warme Temperaturen. Für die Lebensmittelindustrie ist Palmöl oft aufgrund seiner technischen Eigenschaften interessant, meist ist aber alleine der niedrige Preis ausschlaggebend für die Verwendung von Palmöl.
Palmöl in Lebensmitteln
Palmöl ist das am meisten verwendete pflanzliche Öl, wir finden es in einer Vielzahl an Lebensmitteln. Man kann davon ausgehen, dass in heimischen Supermärkten in ungefähr 50% aller Produkte Palmöl enthalten ist. In welchen Produkten Palmöl besonders häufig enthalten ist? In Convenience-Produkten und Süßwaren, wie zum Beispiel Kuchen und Keksen, Schokolade, Brühen und Suppen, Margarine, Getreideerzeugnissen und Müslis aber teilweise auch in Brot und Brötchen. Man findet es manchmal auch in Fleischwaren- vor allem in Geflügelwürsten.
Doch was unterscheidet Palmöl von anderen pflanzlichen Ölen, vor allem regionalen?
Aus ökologischer Sicht
Aus ökologischer Sicht führt die Palmölproduktion zu einigen Problemen. Um Ölpalmen zu kultivieren werden große Flächen des Regenwaldes gerodet und Monokulturen angelegt, was den Lebensraum vieler verschiedener Tierarten und Pflanzen betrifft und sich somit auf den Rückgang der biologischen Vielfalt auswirkt. Der hohe Wasserverbrauch der Ölpalme hat Folgen für die Landwirtschaft und für die Bewohner der Regionen. Aufgrund der Ölmühlen kommt er zur Verschmutzung der umliegenden Gewässer, was ebenso Auswirkungen auf die Tier- und Pflanzenwelt hat. Laut Global 2000 haben Ölpalmen den höchsten CO2-Fußabdruck pro Fläche von allen global relevanten landwirtschaftlichen Produkten.
Soziale Aspekte
Einige NGOs kritisieren die Arbeitsbedingungen auf den Palmöl-Plantagen. Global 2000 berichtet zum Beispiel von Ausbeutung und Menschenrechtsverletzungen. Durch die Monokulturen werden kleinbäuerliche Strukturen verdrängt und große Konzerne profitieren.
Keine Transparenz in der Herstellung
Durch die Korruption bei Kontrollmaßnahmen werden teilweise geschützte Wälder gerodet. Uneinsichtige Warenflüsse spielen den Großkonzernen in die Hände und diese nutzen ihre Machtverhältnisse zum Teil aus. Es mangelt an Standards für die Bezahlsysteme der Landwirte vor Ort. Studien belegen die unfairen Arbeitsbedingungen, häufig leiden ArbeiterInnen auf den Plantagen unter den prekären Arbeitsbedingungen, an fehlender medizinischer Versorgung und Unfallversicherungen, oft fehlt aber auch zum Beispiel an Schutzausrüstung für die Arbeit beim Einsatz von Pestiziden auf den Plantagen.
Es gibt auch bio- und RSOP-zertifiziertes Palmöl, welches hier für mehr Transparenz in der Herstellung sorgt und qualitativ hochwertiger ist. Darauf gehe ich im nächsten Punkt gleich ein. Einige Unternehmen, unter Anderem Ja! Natürlich haben bei den Produkten, wo Palmöl eingesetzt wurde, ausschließlich dieses verwendet. Dennoch hat sich das Unternehmen entschlossen, komplett unabhängig von der Palmöl-Industrie zu sein und mit Alternativen zu arbeiten.
Gibt es Alternativen zu Palmöl?
Ja! Statt Palmöl können in der Lebenmittelherstellung auch andere Öle verwendet werden wie zum Beispiel Sonnenblumenöl, Rapsöl, Olivenöl, Butter usw. Es gibt aber auch zertifiziertes Palmöl. Der im Jahr 2004 auf Initiative des WWF gegründete Roundtable on Sustainable Palm Oil (RSPO) hat es sich zum Ziel gesetzt, nachhaltige Anbaumethoden für Palmöl zu fördern. Viele Umweltorganisationen fordern aber den kompletten Verzicht auf Palmöl, da die Monokulturen sich weiterhin massiv auf die Umwelt auswirken. Außerdem mehren sich Zweifel an der Glaubwürdigkeit der RSPO-Zertifizierung, es mangelt an Transparenz und Qualitätskontrollen.
#Palmölfasten
Gemeinsam mit Ja! Natürlich werde ich die komplette Fastenzeit hindurch #PALMÖLFASTEN, also auf Palmöl verzichten und noch bewusster darauf schauen, wo die Lebensmittel und Rohstoffe die wir essen herkommen. Leider findet man auch in einigen Baby-Produkten Palmöl, weshalb ich auch hier bewusst darauf achten werde.
Warum gerade jetzt? Was hat Ja! Natürlich damit zu tun?
Ja! Natürlich hat es mit dem Start ins neue Jahr 2018 geschafft, bei allen Produkten auf Palmöl zu verzichten und so gut wie möglich mit regionalen Alternativen zu arbeiten. Seit 2010 hat Ja! Natürlich schrittweise Palmöl im Sortiment reduziert, die Umstellung umfasste knapp 20 Produkte, 2017 gab es nur noch 2. Ab sofort ist das komplette Sortiment von über 1.100 Produkten palmölfrei. Als Alternative kommt vor allem Sonnenblumenöl zum Einsatz, in geringerem Ausmaß auch Kakaobutter, natives Olivenöl, Sojaöl oder Butter.
Im Zuge dessen ruft Ja! Natürlich nun gemeinsam zum #PALMÖLFASTEN auf, um zu zeigen, dass es möglich ist auf Palmöl zu verzichten, und so etwas Gutes für Mensch, Tier und Umwelt zu tun.
Wie kann ich mitmachen?
JEDER KANN #PALMÖLFASTEN. Einfach einen Blick auf die Zutaten-Liste der Produkte werfen und wenn „PALM“ (das ist die eindeutigste Kennzeichnung) steht, lieber die Finger weg lassen.
Als Motivation gibt es bei Ja! Natürlich jede Woche tolle Preise zu gewinnen. Teilnehmen könnt ihr, indem ihr eure Bilder mit #palmölfasten auf Twitter oder Instagram postet und indem ihr bei Ja! Natürlich für eure palmölfreien Lieblingsspeisen votet. Alle Infos und viele Tipps und Rezepte fürs #palmölfasten findet ihr bei Ja! Natürlich: http://magazin.janatuerlich.at/palmoelfasten
Weitere „verdächtige Inhaltsstoffe“ sind:
- Cetearyl: Wird bei Naturkosmetik durch Hydrierung der Palmitinsäure gewonnen. Diese kann aus Palmöl stammen.
- Cetyl: Wird bei Naturkosmetik durch Hydrierung der Palmitinsäure gewonnen. Diese kann aus Palmöl stammen.
- Lauryl: Enthält veresterte Laurinsäure. Diese kann aus Palmöl stammen.
- Lauroyl: Enthält ein Derivat der Laurinsäure. Diese kann aus Palmöl stammen.
- Laurate: Enthält Laurinsäure. Diese kann aus Palmöl stammen.
- Palm: Palmöl ist sicher enthalten.
- Palmate: Palmöl ist sicher enthalten.
- Palmitate: Palmöl ist sicher enthalten.
- Pflanzenöl: Meistens Öl minderwertiger Qualität. Kann auch eine Ölmischung sein. Herkunft unklar. Oft versteckt sich dahinter Palmöl, da es eines der billigsten Öle ist.
- Pflanzenfett: siehe Pflanzenöl.
- Pflanzliches Fett: siehe Pflanzenöl.
- Pflanzliches Öl: siehe Pflanzenöl.
- Stearyl: Enthält veresterte Stearinsäure. Diese kann aus Palmöl stammen.
- Stearate: Enthalt Stearinsäure. Diese kann aus Palmöl stammen.
Welche Produkte enthalten am häufigsten Palmöl? Wo muss ich vermehrt darauf achten?
- Margarine
- Backwaren (Kuchen, Törtchen, aber auch Gebäck)
- Süß- und Knabberwaren (oft Schokolade-Produkte, kakaohaltige Produkte wie Glasuren etc., Kakao-Aufstriche, Kekse, Chips)
- Fertigprodukte (Suppen, Brühen, aber auch Fertig-Gerichte)
- Fleischerzeugnisse (vor allem Geflügelwurstwaren)
- Getreideerzeugnisse (Müslimischungen)
- Kerzen
- Nutztierfutter
Ich werde unseren Palmölfasten-Versuch auch auf Instagram in den Stories dokumentieren und lade euch hiermit herzlich ein, uns dabei zu begleiten.
Dieser Beitrag entstand in Kooperation mit Ja! Natürlich. #sponsored
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