„Schatzi heut gibts falschen Hasen!“ rufe ich nach hinten in die Weinwerkstatt und er guckt ganz verdutzt. Hase steht üblicherweise nicht auf unserer Speisekarte.
Sein Vater, begnadeter Jäger, hätte zwar genug Feldhasen für uns, doch bisher habe ich dankend abgelehnt (sollte ich aber demnächst wirklich mal versuchen!). Und dann noch ein „falscher Hase“, – war ihm eindeutig neu und nicht ganz geheuer.
Umso größer dann die Begeisterung als der falsche Hase (bei uns mit Bärlauchkruste!), auch Stefanibraten genannt, am Mittagstisch stand. Außen knusprig-würzig, innen saftig und dann noch die Überraschung mit den Eiern drinnen – hach, wie ich es liebe wenn die Augen strahlen!
Und vor allem der Grinser, als plötzlich UNSER FALSCHER HASE seinen großen Auftritt hatte! Für kleine Überraschungen macht Coffee wirklich alles. Bei der Suche nach den Osterkörbchen haben wir keine Chance gegen sie! Auffressen könnte ich sie in dieser Montur!
Eigentlich ein einfaches Rezept, mehr als passend für die kommenden Osterfeiertage. Noch dazu hat man die Möglichkeit die übriggebliebene hart gekochten Ostereier zu verarbeiten. Ein Gericht für die ganze Familie und die Festtafel. Der Bärlauch verleiht dem falschen Hasen außerdem noch die besondere Würze, die Frische des Frühlings wird damit auch auf den Teller gebracht.
Sehr gut dazu passen Polenta, gekochte Erdäpfel oder Petersil-Erdäpfel, Erdäpfelpüree, aber auch Risotto und vor allem ein frischer grüner Salat.
Hier also meine Version des falschen Hasen:
für 4 Personen
Zutaten Stefanibraten aka falscher Hase
- 1 kg gemischtes Faschiertes
- 1 große Zwiebel
- 1 EL Tomatenmark
- 1 alte Semmel
- 1 EL Senf
- 1 TL Paprikapulver Rosenscharf
- 1 TL Majoran
- 4-5 Blätter frischer Bärlauch
- Salz und schwarzer Pfeffer
- 5 Karotten
- 4 geschälte, hartgekochte Eier
- 2 rohe Eier
- 1 Bund Frühlingszwiebel
- Zwiebel würfeln und in etwas Öl kurz anbraten und auskühlen lassen. Eine alte Semmel in kleine Würfel schneiden, Bärlauchblätter fein hacken. 2 Karotten mit einer Reibe fein reiben.
- Das Backrohr auf 170°C Umluft vorheizen.
- Faschiertes mit Zwiebel, Tomatenmark, den Semmelwürfeln, Senf, Paprikapulver, Majoran, Bärlauch, Salz, Pfeffer, die geriebenen Karotten und den zwei rohen Eiern gut vermischen.
- Das Faschierte am besten auf einem Backpapier oder dem beschichteten Papier aus der Fleischerei auf ca. 2 cm flach drücken und mit den Händen zu einem Rechteck formen.
- Der Länge nach in der Mitte die 4 hartgekochten Eier platzieren.
- Eine Ofenform mit etwas Öl bestreichen, das Faschierte mit den Eiern der Länge nach aufrollen und mit dem Schluss nach unten in die Ofenform legen. Auf der mittleren Schiene ca. 50 Minuten backen.
- Nach ca. 30 Minuten kommt noch das Gemüse hinzu und die Bärlauchkruste. Dazu die übrigen 3 Karotten schälen und zu Stiften schneiden und die Jungzwiebeln der Länge nach halbieren.
- Nach 30 Minuten Backzeit den falschen Hasen aus dem Ofen nehmen und das Gemüse seitlich platzieren. Wenn zu wenig Flüssigkeit ausgetreten ist, kann man den Braten mit etwas Wasser aufgießen. Die Bärlauchkruste auf dem faschierten Braten gleichmäßig verteilen und vorsichtig andrücken. Weitere 20 Minuten backen.
Zutaten Bärlauchkruste
- ca. 40 g frischen Bärlauch
- 40 g geriebener Parmesan
- 1/2 trockene Semmel oder ca. 5 EL Semmelbrösel
- 1 TL Olivenöl
- 1 Prise Salz
- Die getrocknete Semmel mit den Händen zu Bröseln zerreiben oder mit einem Messer fein hacken.
- Den frischen Bärlauch ebenfalls fein hacken und mit den restlichen Zutaten gut vermischen.
Auf, auf und ran an den falschen Hasen!
Pfiat eing God,
das Mundwerk
Hallo, dein falscher Hase schmeckt einfach super, auch meinem kleinen Sohnemann. Vielen Dank für deine tolle Rezepte und ich wünsche dir eine spannende Zeit bald zu dritt! LG Michaela