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te quiero andalucia!

Sonnenuntergänge in allen Pastell-Nuancen, im Galopp den Wellen entgegen reiten, die Küste des Lichts auf den Teller. So hab ich mir die Reise vorgestellt. Eins vorweg: es ist noch viel kitschiger als ich gedacht hätte, die Sonnenuntergänge übertrafen alle bisher wahrgenommenen Farben, der Galopp war schwungvoller als ich gedacht hätte und was den Teller betrifft – der war nie leer.

Gleich zu Beginn unserer Reise folgten wir der Straße nach Vejer de la Frontera, umgeben von leicht hügeliger, ockerfarbener Landschaft. Die weiße Perle Vejer war schon von weitem zu erkennen. Ausgezeichnet als schönstes spanisches Dorf 2013 lockt die 12.000 Einwohner Ortschaft mit weißen Häusern soweit das Auge reicht. Zur Mittagszeit, wenn die Sonne am stärksten ist, muss man die Augen zukneifen um nicht geblendet zu werden. Wir hatten das Glück einer persönlichen Altstadttour teilhaben zu dürfen und konnten somit „hinter die Kulissen“ dieses geschichtsträchtigen Ortes blicken.

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Hierzulande schwärmt man für den roten Thunfisch, Atun de Almadraba genannt. Dieser besondere Fisch tritt jedes Frühjahr seinen Weg vom Atlantik in Richtung Mittelmeer an um dort zu laichen. Im Herbst, wenn es wieder kühler wird macht er sich auf den Rückweg. Allerdings ist der Geschmack im Frühjahr viel intensiver, was den Frischfang auf ein paar Monate einschränkt. Nur 20% des Thunfisches, der an der Costa de la Luz gefangen wird, kommt auf die heimischen Teller, der Rest wird nach Japan exportiert. Deshalb findet man auf der Speisekarte auch die Spezialität „Tataki de Atun“, roher roter Thunfisch mit Wasabi und Sojasoße.

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Ein Hauptbestandteil vieler spanischer Gerichte ist Olivenöl. Aber was die Wahl des Öls betrifft sind die Spanier kleinlich, der Titel des Olivenöls muss unbedingt 5 Wörter enthalten: Aceite de Oliva Virgen Extra. Also unbedingt dem Etikett Beachtung schenken, denn diese Bezeichnung kennzeichnet Olivenöl höchster Qualität. Diego von Ya en tu casa ist gebürtiger Italiener und hat sich mit seiner Freundin Claudia in Vejer niedergelassen um hier hochwertiges Olivenöl herzustellen und zu vermarkten. In seiner kleinen Boutique kann man verschiedene Olivenöle verkosten und natürlich auch kaufen. Wer richtig gutes Olivenöl probieren will, sollte einmal bei  Ya en tu casa vorbeischauen!

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Das Highlight unserer Andalusien-Reise war eindeutig der Tag mit Annie B. In Annie B’s Spanish Kitchen wird nicht nur gekocht, sondern es werden auch Märkte besucht, Sherrys und Weine  verkostet und man erfährt viele spannenden Information zur Region, Kulinarik, sowie Tipps zur Zubereitung. Das Ganze spielt sich in Annie’s einzigartigem Haus, in der Altstadt von Vejer ab. Wir starteten unseren Fisch-Kochkurs mit einem Marktbesuch in Barbate, wo wir im großen Stil einkauften. In Annie B’s Kitchen ging es dann ordentlich zur Sache: in den Töpfen brodelte es, der Ofen lief auf Hochtouren und der Food Processor kam kaum zum Stillstand. Natürlich wurde danach alles auf Annie’s herrlicher Terasse mit Blick über ganz Vejer verkostet.

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Dabei entstanden 6 herrliche Speisen:

  • Ajo Blanco (gekühlte Knoblauch und Mandel Gazpacho)
  • Spicy Dipping Sauce (zum Abschmecken der Garnelen)
  • Salsa Verde (wurde zum Fisch gereicht)
  • eingelegte Anchovies (kleine Boquerones)
  • Salzfisch (Barsche und Brassen in Salz gebacken)
  • Schokolade & Mandeltorte mit Sherry-Rosinen

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Zwei Rezepte konnte ich Annie abluchsen um sie für euch aufzubereiten und zwar die Salsa Verde und den in Salz gebackenen Fisch. Ihr müsst unbedingt beides gemeinsam probieren – am besten mit gebratenen Kartoffeln und einem guten Glas Weißwein!

Zubereitung Salsa Verde

100ml Extra Virgin Olivenöl; 30g Babyspinat; 20g frische Petersilie; 10g Minze; 1 Zweig Oregano; 10g Kapern; 1 TL Senf; Saft einer halben Zitrone; Salz & Pfeffer

  1. Für die Salsa Verde das Olivennöl mit den Spinat und den Kräutern in den Standmixer geben.
  2. Nun die Kapern und den Senf hinzugeben und fein pürieren.
  3. Zum Schluss mit Zitrone, Salz und Pfeffer abschmecken und in einer Schale anrichten.

Nun zum Salzfisch, eigentlich kann man ihn dieses tolle Gericht mit jedem (ganzen) Fisch zubereiten. Wir haben dafür Brassen und Barsche verwendet, jeder Fisch war in etwa 1/2 kg schwer. Beim Fischkauf unbedingt auf die Augen des Fisches sowie die glitschige Haut schauen – das sind beides Zeichen dafür, dass die Fische frisch sind.

Zubereitung Salzfisch

2-4 Fische, je nach Größe; grobes Meersalz – max. 2kg pro kg Fisch

  1. Zuerst die Fische waschen und abtrocken. Danach mit einem Schuss Olivenöl einreiben.
  2. Auf einem Backbleck eine Schicht grobes Meersalz geben, den Fisch darauf legen und komplett mit dem Salz bedecken. Die Augen nicht mit Salz belegen sondern frei lassen.
  3. Nun mit ein wenig Wasser besprenkeln, damit sich das Salz ein wenig verkrustet. Bei 210°C in etwa 20-30 Minuten backen.
  4. Nach ca. einer halben Stunde klopft man mit der Rückseite eines Buttermessers die Kontur des Fisches frei und gibt die obere Salzschicht weg. Wenn sich die Haut einfach vom Fisch ablöst ist der Fisch gar. Außerdem sollte das Auge des Fisches weiß sein.
  5. Wenn der Fisch fertig ist, vorsichtig vom Salzbett heben. Die großen Gräten und den Kopf entfernen und mit Salsa angerichtet servieren. Petersilienerdäpfel und gegrillter Spargel passen perfekt zum Fisch.

Weitere spanische Rezepte folgen.

Pfiat eing God,
das Mundwerk

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